Saarbrücken: Seit einiger Zeit fliegt am heutigen Dienstagabend ein Hubschrauber sehr tief über Teile von Saarbrücken. Der Helikopter trägt die Aufschrift „Polizei“ und kreist über Brebach, Fechingen und Ensheim. Mehrere Leser haben sich besorgt an uns gewandt, wir haben bei der Polizei nachgefragt. Ein Sprecher der Führungs- und Lagezentrale beim Landespolizeipräsidium bestätigt: „Der Hubschrauber ist in unserem Auftrag unterwegs und aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz angefordert worden.“ Er unterstützt die Polizeikräfte am Boden bei einem Sucheinsatz. Die Beamten sind auf der Suche nach einem vermissten Senior. Der 91 Jahre alte Mann aus dem Saarbrücker Stadtteil Brebach-Fechingen wollte am heutigen Nachmittag spazieren gehen.
Von diesem Spaziergang ist er aber bislang nicht wieder nach Hause zurückgekehrt. Der Mann ist daraufhin als vermisst gemeldet worden. Der nun eingesetzte Hubschrauber hat zum einen hochauflösende Nachtsichttechnik an Bord, die auch aus großer Höhe gestochen scharfe Bilder liefert.
Zum anderen ist die Maschine mit Wärmebildtechnik ausgestattet, die die Körperwärme einer Person in der kalten Umgebung registrieren kann. Derzeit wird noch nicht öffentlich nach der Person gefahndet. Sollten die Maßnahmen nicht bald Erfolg zeigen, wird über eine Öffentlichkeitssuche entschieden. Die Suche mit Polizeihubschraubern ist immer wieder erfolgreich: Erst im August hat ein Helikopter der rheinland-pfälzischen Polizei eine vermisste Frau in Püttlingen aufgespürt.
Damals rückte nach 14 Stunden Suche am Boden der Heli an, schon nach 20 Minuten im Einsatz konnte die Crew die an Demenz erkrankte 85-Jährige tief im Wald ausfindig machen. Das Saarland hat keinen eigenen Polizeihubschrauber, deshalb wird im Bedarfsfall Hilfe bei den Nachbarn angefordert. Rettungshubschrauber Christoph 16 auf dem Saarbrücker Winterberg ist für Sucheinsätze in der Nacht komplett ungeeignet.