Saarbrücken: Bis Ende Juni wollte die Deutsche Glasfaser 29 Schulstandorte in Saarbrücken mit Glasfaser-Technik ans Internet anschließen. Das hatte das Unternehmen im Februar versichert, so Saarbrückens Dezernent für Wirtschaft, Soziales und Digitalisierung, Tobias Raab (FDP). Daraus wird jetzt aber nichts, wie die Landeshauptstadt Saarbrücken am heutigen Dienstag mitteilt. Denn das Unternehmen hat mitgeteilt, dass entgegen der bisherigen Planungen erst im zweiten Halbjahr alle Schulstandorte ans Glasfasernetz angebunden werden.
Demnach sollen bis Ende Juni 154 Schulstandorte in Betrieb genommen werden. Die verbleibenden 162 Standorte, zu denen auch die meisten in Saarbrücken gehören, sollen im zweiten Halbjahr fertiggestellt werden. Digitalisierungsdezernent Tobias Raab übt scharfe Kritik: „Noch nicht einmal die Hälfte der Standorte wird im ersten Halbjahr in Betrieb genommen werden, das ist ein herber Schlag für die Digitalisierung unserer Schulen. Dass die Deutsche Glasfaser ausgerechnet die Saarbrücker Schulen erst am Ende anschließen wollte, führt nun dazu, dass wahrscheinlich vor allem hiesige Schulen von der erneuten Verzögerung betroffen sein werden.
Leider können wir hierüber momentan nur mutmaßen, da man uns noch immer nicht darüber informiert hat, wann genau welcher Standort konkret fertiggestellt werden soll.“ Schon seit fast einem Jahr sei bekannt, dass die Deutsche Glasfaser bei der Anbindung der Schulen massive Probleme habe, so die Stadt. Kritik übt er auch am Zweckverband Elektronische Verwaltung im Saarland (eGo-Saar).
Raab hierzu: „Auch die Kontrolle durch das Breitbandbüro des eGo-Saar, der für die Umsetzung des Förderprogramms den Zuschlag bekommen hat und saarlandweit verantwortlich ist, hat versagt und muss für kommende Projekte zwingend verbessert werden. So leiden die Schülerinnen und Schüler jetzt unter den Fehlern der Deutschen Glasfaser – aufgrund der fehlerhaften Planung vor allem in Saarbrücken.“