Saarbrücken: Groß angelegte Polizeiaktion seit dem frühen Donnerstagmorgen in vier Bundesländern, darunter auch das Saarland. Es geht um kriminelle libanesische Clan-Mitglieder, die Staatsanwaltschaft Trier und das Bundespolizeipräsidium Potsdam führen unter Mitwirkung des Polizeipräsidiums Trier die Ermittlungen. Seit sechs Uhr am Morgen werden Privatwohnungen, Geschäfts- und Lagerräume durchsucht. Schwerpunkt der Aktion ist Rheinland-Pfalz, wo 16 Objekte durchsucht werden, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, wo zehn Objekte betroffen sind sowie Berlin und das Saarland, wo es jeweils eine Durchsuchung gegeben hat. Erster Polizeihauptkommissar Christian Altenhofen, Pressesprecher der Bundespolizeidirektion Koblenz: „Es wurde eine Wohnung in Saarbrücken durchsucht. Dort ist einer der Hauptbeschuldigten gemeldet.
Allerdings scheint es so zu sein, dass er sich dort nie aufgehalten hat. Daher war die Maßnahme im Saarland schnell wieder beendet. Nähere Informationen wird es am frühen Nachmittag geben.“ Vor allem konzentrieren sich die Ermittlungen auf den Bereich Bitburg. Dort sollen die beiden Hauptverdächtigen, ein Familienvater und sein Sohn, leben. Sie sollen von der Spezialeinheit GSG 9 festgenommen worden sein.
Insgesamt sind rund 400 Beamte an dem Großeinsatz beteiligt, wie die Staatsanwaltschaft Trier mitteilt. Was wird dem Familienclan vorgeworfen? Es geht vor allem um organisierte Schleuserkriminalität. Mehr als ein Jahr lang soll die Gruppe in zahlreichen Fällen Landsleute aus dem Libanon illegal nach Deutschland eingeschleust haben. Dabei soll die Gruppe gewerbs- und bandenmäßig gehandelt haben.
Es stehen aber auch Vorwürfe zu weiteren Straftaten im Raum. Weitere Details wollen Staatsanwaltschaft Trier, Bundespolizeipräsidium Potsdam und das Polizeipräsidium Trier am Nachmittag auf einer Pressekonferenz bekannt geben.