Saarbrücken: Die Polizei hat weitere Informationen zu dem Unfall veröffentlicht, bei dem heute Morgen eine Beamtin ihr Leben lassen musste. Die Frau sitzt als Beifahrerin in einem Streifenwagen der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt, als sie und ihr Kollege den Einsatzauftrag bekommen, in den Bereich Güdingen zu fahren. Zeugen haben dort ein französisches Auto gemeldet, das von einem, so wörtlich, „total betrunkenen Mann“ in Richtung Grenzübergang Saarbrücken-Schönbach nach Frankreich gefahren wird.
Die Funkstreifenbesatzung beteiligt sich an den Fahndungsmaßnahmen nach dem Wagen, eine direkte Verfolgung des gesuchten Fahrzeugs gibt es nicht. Am Verteilerkreis Güdingen-Schönbach in der Großblittersdorfer Straße kommt das Polizeifahrzeug dann gegen 6.25 Uhr von der Straße ab, rammt ein Verkehrszeichen und eine Straßenlaterne. Der Streifenwagen wird am Dach auf der Beifahrerseite massiv eingedrückt und kommt auch auf dem Dach zum Liegen. Die 22-jährige Polizeikommissarin, die dort sitzt, muss von der Feuerwehr geborgen werden. Sie erleidet so schwere Verletzungen, dass sie noch an der Unfallstelle verstirbt.
Der Fahrer des Funkstreifenwagens wird schwer verletzt in ein Saarbrücker Krankenhaus eingeliefert. Mit der Ermittlung des genauen Unfallhergangs hat die Staatsanwaltschaft ein Gutachter beauftragt. Weil Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Polizeifahrzeugen immer von einer anderen als der betroffenen Dienststelle bearbeitet werden, haben Beamte der Polizeiinspektion St. Ingbert den Fall übernommen. Auch der Kriminaldauerdienst ist in die Ermittlungen einbezogen.
In die Fahndungsmaßnahmen nach dem mutmaßlich betrunkenen französischen Autofahrer sind auch die französischen Behörden eingeschaltet.Die Pressestelle der Saar-Polizei: „Diese schlimme Nachricht lässt Angehörige, Freunde, Kolleginnen und Kollegen fassungslos zurück. Innenminister Bouillon und Innenstaatssekretär Seel bekundeten ihr tiefes Mitgefühl. Landespolizeipräsident Norbert Rupp zeigte sich ebenfalls erschüttert. Er beteiligte sich an Maßnahmen zur Betreuung der Kolleginnen und Kollegen der betroffenen Dienststelle sowie den am Einsatz beteiligten Kräften.“ Ab sofort führen die Streifenfahrzeuge der Polizei Trauerflor.