Wadgassen: Nach dem Verkehrsunfall im Zuge einer Verfolgungsjagd am Wochenende in Wadgassen (wir berichteten) kommt jetzt heraus, dass der Fluchtfahrer selbst bei der Polizei beschäftigt ist! Behördensprecher Marc Fischer bestätigt auf Nachfrage von Breaking News Saarland: „Es handelt sich um einen 53 Jahre alten Kriminaloberkommissar, der bei der Polizeiinspektion Saarlouis beschäftigt ist.“
Unbestätigten Informationen zufolge soll der Mann aus dem Landespolizeipräsidum 2 stammen, früher schlicht als Landeskriminalamt bekannt. Bei der Polizeiinspektion in Saarlouis soll er derzeit eine Hospitanz absolvieren, also besuchsweise eingesetzt sein. Diese Angaben will der Behördensprecher nicht bestätigen. Gegen den Kriminaloberkommissar wird nun nicht nur strafrechtlich ermittelt, sondern der Vorfall wird in einem separaten Verfahren auch polizeiintern disziplinarrechtlich bewertet.
Dafür gibt es beim saarländischen Landespolizeipräsidium das Dezernat BEK, was für „Besondere Ermittlungen und Korruption“ steht. Dort soll neutral aufgeklärt werden, ob der Mann für seinen Dienst bei der Polizei noch geeignet ist. Auch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wird in diesen Vorgang eingebunden.
Der 53-jährige Beamte fiel am Samstagabend gegen 23 Uhr seinen Kollegen in Völklingen aufgrund seiner unsicheren Fahrweise am Steuer seines Audi Q3 Sportback auf. Zunächst folgte der Mann den Anhaltesignalen der Einsatzkräfte und hielt an, dann ergriff er jedoch die Flucht. Im Rahmen einer Verfolgungsjagd raste der Flüchtige kreuz und quer durch den Wadgasser Ortsteil Schaffhausen.
Nach einer Viertelstunde rammte er einen Streifenwagen seiner eigenen Kollegen, die gerade eine Straßenblockade errichten wollten. Dabei nahm er offenbar auch schwere Verletzungen der Beamten in Kauf. Nachdem sein Wagen verunglückte, lief der 53-Jährige zu Fuß davon, bevor er mithilfe eines Tasers gestoppt wurde. Ihm wurde eine Blutprobe zur Feststellung seiner Fahrtüchtigkeit entnommen.