Saarbrücken: Am 17. September im letzten Jahr überfuhr ein rumänischer Lastwagenfahrer (26) im Suff mit seinem Truck einen Radfahrer (28) in der Mainzer Straße. Der Fahrradfahrer starb noch an Ort und Stelle, der Lkw-Fahrer flüchtete kilometerweit und rammte schließlich die Pfeiler am Postgebäude neben dem Hauptbahnhof, bevor sein Lkw zum Stehen kam. Bei seiner Amok-Fahrt war er mit über zwei Promille unterwegs, kam nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft. Nur durch viel Glück kamen keine weiteren Fußgänger oder Radler bei dem Vorfall zu Schaden. Heute hat das Landgericht sein Urteil gegen den Amok-Fahrer gesprochen: Er wurde der fahrlässigen Tötung für schuldig befunden und zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Das Gericht geht nicht davon aus, dass der Lasterfahrer den Radler bemerkte. Deshalb sah die Kammer von einer Verurteilung wegen Totschlags oder Mord zur Verdeckung einer Straftat ab. Mit dem Urteil ging die Kammer sogar über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus, die den Mann drei Jahre und vier Monate hinter Gitter bringen wollte. Der Verteidiger des Mannes dagegen sah zwei Jahre und zwei Monate als ausreichend an. Laut einem Gutachten lenkten andere Fahrzeuge die Aufmerksamkeit des Truckers von seinem Opfer ab. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.