Dritter Fall in sieben Tagen: Wieder Automatensprengung im Saarland

Wadgassen: Wieder ein Sprengstoffanschlag auf ein Kreditinstitut in der vergangenen Nacht! Heute am frühen Morgen, es ist 4.15 Uhr: In der Lindenstraße in Wadgassen gibt es eine gewaltige Detonation! Unbekannte jagen einen Geldautomaten in der Sparkassenfiliale gegenüber der Kirche in die Luft.

Die Druckwelle der Sprengung lässt die Wände wackeln, Glassplitter fliegen meterweit bis auf die Straße. Aus dem Schlaf geschreckte Anwohner wählen den Notruf, Polizei und Feuerwehr eilen zu der Bankfiliale.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte haben sich die Automatensprenger bereits aus dem Staub gemacht. Einen der Geldautomaten haben sie schwer beschädigt. Ob sie dabei Beute gemacht haben, ist jedoch noch unklar. Feuerwehr-Einsatzleiter Guido: Hübschen: „Wir sind mit 30 Einsatzkräften aus dem Löschbezirk Mitte vor Ort, stellen den Brandschutz sicher und leuchten die Einsatzstelle aus.“ Weil beim Einsatz von Festsprengstoff im Gegensatz zu Gasexplosionen auch nach der Tat noch eine große Gefahr am Tatort besteht, wird die Lindenstraße ab dem Kreisverkehr für Fahrzeuge und Fußgänger gesperrt.

Beamte der Tatortgruppe und so genannte Delaborierer,  die für das Unschädlichmachen von Sprengsätzen ausgebildet sind, untersuchen den Tatort. Derzeit dauern die Arbeiten noch an, die Strecke ist nach wie vor gesperrt. Dadurch kommt es zu massiven Verkehrsbehinderungen in der Wadgasser Ortsdurchfahrt im morgendlichen Berufsverkehr.  Die heutige Sprengung ist bereits die dritte dieser Art innerhalb von nur einer Woche und die sechste Automatensprengung im Saarland für das gesamte Jahr. Weil die Geldautomaten mittlerweile vielfach über Einrichtungen verfügen, die eine Sprengung mit eingeleiteten Gas unmöglich machen, setzen die Verbrecher jetzt offenbar auf Festsprengstoff.

Vermutlich handelt es sich bei den Tätern um organisierte Gruppen. Ob alle drei Anschläge der vergangenen Woche denselben Tätern zuzuordnen sind, prüft die Polizei derzeit.