St. Wendel: Fahndungserfolg für die Saar-Polizei. Im Dezember 2020 kommt es in St. Wendel zu einem brutalen Überfall auf ein älteres Ehepaar (wir berichteten). Abends gegen 20.15 Uhr dringen zwei maskierte und dunkel gekleidete Männer gewaltsam in ein Wohnhaus in der Straße Am Schlaufenglan ein.
Dort treffen sie auf die Eheleute im Alter von 68 und 64 Jahren, auch die 36-jährige Tochter der Bewohner ist im Haus. Unter Vorhalt einer Schusswaffe zwingen die Räuber ihre Opfer, den im Haus befindlichen Tresor zu öffnen. Mit Schmuck im Wert von mehr als 100.000 Euro flüchten die beiden Männer, die russisch gesprochen haben sollen, mit einem dunklen Fahrzeug in unbekannte Richtung.
Wie sich später herausstellt, ist das Kennzeichen am Fluchtwagen zuvor gestohlen worden. Monatelang ermitteln die Beamten des Fachdezernats für Qualifizierte Eigentumskriminalität am Landespolizeipräsidium. Dabei gelingt es ihnen, die Täter zu identifizieren. Es wird auch klar, dass es sich nicht nur um zwei, sondern um drei Täter gehandelt hat.
Möglicherweise hat der dritte im Fluchtwagen gewartet. Nach einem der Verdächtigen müssen die Ermittler nicht lange suchen: Der 31-Jährige sitzt derzeit wegen einer anderen Raubstraftat in der Justizvollzugsanstalt im rheinland-pfälzischen Zweibrücken in Haft. Am gestrigen Donnerstag klicken für den zweiten Verdächtigen die Handschellen. Spezialeinheiten des Landespolizeipräsidiums nehmen den 30-jährigen Mann aus Friedrichsthal fest. Er wird noch am selben Tag einem Richter vorgeführt, dem ihm den Haftbefehl verkündet.
Anschließend wird der 30-Jährige in die Justizvollzugsanstalt Saarbrücken auf die Lerchesflur gebracht. Nach dem dritten Tatverdächtigen fahndet die Polizei derzeit noch. Es handelt sich um einen 21 Jahre alten Mann aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz. Die Ermittlungen dauern an.