Neunkirchen: Schwieriger Einsatz für die Polizei am heutigen Fronleichnams-Donnerstag in Neunkirchen. Auf der Brücke am Hauptbahnhof, wo sich Bahnhofstraße und Kuchenbergstraße treffen, sitzt kurz vor 13 Uhr plötzlich eine junge Frau auf der falschen Seite des Brückengeländers auf einer Hochspannungs-Schutzanlage und droht, mehrere Meter in die Tiefe auf die Gleise zu springen. Die Bundespolizeiinspektion Bexbach veranlasst sofort eine Sperrung des Bahnverkehrs Richtung Homburg. Bahn-Mitarbeiter beginnen damit, die Oberleitung zu erden, denn auch während die Frau auf der Brücke sitzt, besteht die Gefahr eines tödlichen Stromschlags.
Außerdem wird die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, um mit einem Sprungretter und einem an den Gleisen positionierten Drehleiterwagen eingreifen zu können. Auch der Rettungsdienst steht unweit der Einsatzstelle parat und das Spezialeinsatzkommando, das auf Klettereinsätze spezialisiert ist, fährt Richtung Neunkirchen. In der Zwischenzeit nähert sich eine junge Polizistin der Landespolizei der Frau im psychischen Ausnahmezustand hinter dem Geländer, gesichert von einem Kollegen in einiger Entfernung.
Sie spricht in der sengenden Sonne mit einfühlsamen Worten mit der 19-Jährigen. Noch bevor die Spezialkräfte am Bahnhof eintreffen, schafft es die junge Polizistin, das Vertrauen der verzweifelten Frau zu erlangen und sie zum Übersteigen des Geländers zu bewegen. Kurz, nachdem die 19-Jährige zurück geklettert ist, erscheint eine Freundin, mit der sie unbedingt sprechen wollte.
Zusammen werden die beiden Frauen im Rettungswagen zum Flieder-Krankenhaus gebracht. Dort wird der Frau aus Witzenhausen in Nordhessen nun professionell geholfen. Nach etwa einer Stunde ist der Einsatz für die Helfer beendet. Der Straßenverkehr und die Bahnstrecke können wieder freigegeben werden.
Hilfe für Betroffene: Wenn auch dich Suizidgedanken beschäftigen sollten, findest du unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 / 111 0 111 bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr anonym Hilfe und Beratung. Um mögliche Nachahmungen zu vermeiden, berichten wir nur über Suizidfälle, wenn die Tat große Aufmerksamkeit erfahren hat beziehungsweise ein Unfall oder eine Straftat nicht auszuschließen sind.