Neunkirchen: Kurioser Einsatz am heutigen Dienstagmorgen für die Freiwillige Feuerwehr in Neunkirchen. Es ist kurz vor neun Uhr, als sich eine aufgeregte Frau über Notruf bei der saarlandweiten Rettungsleitstelle auf dem Saarbrücker Winterberg meldet. Die Anruferin ist sich ganz sicher, dass sie in der Blies gerade einen echten Pinguin gesehen hat! Ungewöhnlich, aber auch nicht unmöglich. Also wird die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen alarmiert und rückt umgehend mit einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug des Löschbezirks Neunkirchen-Innenstadt aus. Schon wenige Minuten nach der Mitteilung sind die Helfer vor Ort. Im gemeldeten Bereich zwischen Bliespromenade, Brückenstraße und Lindenallee suchen die Einsatzkräfte das Gewässer ab. „Allerdings ohne Erfolg. Die Kameraden sind nach einer Kontrolle der Einsatzstelle wieder unverrichteter Dinge abgerückt“, erklärt Feuerwehrsprecher Christopher Benkert.
Außer ein paar Enten gab es wohl keine Wasservögel an der Blies zu sehen. „Sollte das Tier noch einmal gesehen werden, dürften wir aber keine Probleme haben, es einzufangen“, schätzt Benkert. Die Blies sei nicht besonders breit und Pinguine flugunfähig. „Mit zwei Booten wäre das Einfangen wohl kein Problem.“
Aber wie realistisch ist die Meldung? Aus dem Neunkircher Zoo könnte das Tier jedenfalls nicht stammen. Die städtische Einrichtung liegt zwar gar nicht weit weg von der Blies und hat mit dem Jedermannsbach sogar ein Gewässer, das vom Zoo in die Blies mündet.
Allerdings werden hier im Gegensatz zu früheren Zeiten momentan gar keine Pinguine gehalten. Möglich wäre noch, dass der Vogel aus einem illegalen Privatzoo entwischt sein könnte. Einen ähnlichen Fall gab es vor einiger Zeit im Nordsaarland: Da hüpfte, von der Polizei bestätigt, ein Känguru wochenlang über Wiesen und Felder. Damals wurde vermutet, dass das Beuteltier aus einem illegalen Privatzoo stammen könnte. In Sachen Pinguin bleibt es also möglicherweise spannend.