Paris/Saarbrücken: Am heutigen Sonntag waren die Franzosen zur Wahl des Präsidentenamtes aufgerufen. Bei unseren Nachbarn wird in zwei Wahlgängen abgestimmt: Aus dem ersten Wahlgang schaffen es nur die beiden Kandidaten mit den meisten und zweitmeisten Stimmen in die zweite Runde. Dort gibt es dann eine Stichwahl. Heute hatten die Franzosen die Wahl zwischen dem bisherigen Amtsinhaber Emmanuel Macron der Partei La République en Marche und seiner Herausforderin Marine Le Pen der Partei Rassemblement National.
Im ersten Wahlgang lag Macron nur knapp vor Le Pen. In der Region Grand Est, die direkt an das Saarland grenzt, lag Le Pen mit 29,54 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang sogar vor Macron, der nur 27,28 der Stimmen holte. Dabei hat der Ausgang der französischen Wahl auch Auswirkungen auf Deutschland und das Saarland:
Während Macron für eine Weiterführung eines Deutschland- und Europa-freundlichen Kurs steht, hätte die Wahl Le Pens deutlich negative Auswirkungen auf die internationale Zusammenarbeit. Im Vorfeld hatte sich daher unter anderem Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) offen einen zukünftigen Präsidenten Macron gewünscht.
Auch Anke Rehlinger (ebenfalls SPD), die am morgigen Montag bei der konstituierenden Sitzung des Landtags zur neuen Saar-Ministerpräsidentin gewählt wird, hatte sich weitere 5 Jahre für Emmanuel Macron gewünscht: „Macron hat den 1. Wahlgang gewonnen. Ich hoffe auf eine Mobilisierung aller Demokraten gegen die Rechtsextremistin Le Pen im zweiten Wahlgang.“
Seit wenigen Minuten steht fest: Macron bleibt französischer Präsident. Er hat ersten Hochrechnungen zufolge mit 58,2 Prozent einen deutlichen Vorsprung gegenüber Le Pen. Anke Rehlingers Reaktion ist entsprechend gelöst: „Europa atmet auf. Frankreich hat für Europa entschieden und gegen die Rechtsextremistin Marine Le Pen. Ich bin erleichtert.“