Saarbrücken: Jahrzehntelang haben sie das Bild in den deutschen Innenstädten geprägt – die Warenhäuser von Kaufhof und Karstadt. Mittlerweile zu einem großen Konzern unter dem Dach „Galeria“ zusammengewachsen, gibt es in vielen Städten Doppelstandorte der Kette. So auch in Saarbrücken: Hier gibt es sowohl eine Kaufhof- als auch eine Karstadt-Filiale, und das in derselben Straße. Weil es dem Konzern schlecht geht, ist seit Längerem klar, dass nicht alle der knapp 130 verbliebenen Warenhäuser des Unternehmens schließen werden müssen.
Am heutigen Montag ist die Entscheidung dazu gefallen: Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats sollen 52 der noch verbliebenen 129 Warenhäuser dicht machen. Davon betroffen ist auch das Saarland. Hier sind in der Vergangenheit bereits mehrere Kaufhof-Standorte aufgegeben worden, unter anderem in Völklingen und in Neunkirchen. Jetzt wird wohl ein weiterer hinzukommen. Denn wie die „SZ“ unter Berufung auf Gewerkschaftskreise erfahren haben will, soll auch der Kaufhof in der Saarbrücker Bahnhofstraße seine Pforten schließen müssen.
Zuvor hat bereits das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ berichtet, dass eins der beiden Häuser in Saarbrücken auf jeden Fall geschlossen werden soll. Nur welches, war zunächst nicht bekannt geworden. Hintergrund der Schließungen sind wirtschaftliche Probleme bei Galeria Karstadt Kaufhof. Das Unternehmen hat sich Ende Oktober 2022 zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren unter ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren begeben müssen.
Während der Corona-Lockdowns waren im Jahr 2020 bereits rund 40 Filialen geschlossen worden. Damals gingen etwa 4.000 Stellen verloren. Nach der heute beschlossenen Schließungswelle werden wohl mehr als 5.000 weitere Menschen ihren Job verlieren, schätzt die Arbeitnehmervertretung. „Dies ist ein rabenschwarzer Tag“, so der Betriebsrat.