Er dachte, er sei im Krieg: Mann läuft mit Kampfmesser durch Nunkirchen

Wadern: Am gestrigen Samstagnachmittag gegen 16.30 Uhr ist ein 50 Jahre alter Mann zu Fuß im Waderner Ortsteil Nunkirchen unterwegs. Er ist in Militäruniform gekleidet und trägt Einsatzschuhe sowie ein rotes Barett. Außerdem hat er ein Einhandmesser mit neun Zentimetern Klingenlänge und ein Kampfmesser mit 17 Zentimetern Klingenlänge bei sich. Auf dem Nachhauseweg trifft der Mann zufällig auf seinen Nachbarn. Dem folgt er ohne ein Grußwort und hält das Kampfmesser an der Klinge erhoben in der Hand.

Er schaut den Nachbarn nur mit irrem Blick an und geht weiter mit erhobenem Messer auf den Geschädigten zu. Der Nachbar weicht zurück und ruft dem 50-Jährigen zu: „Mach keine Dummheiten!“ Dann flüchtet er in sein Wohnhaus. Der Angreifer verfolgt den Nachbarn nicht und geht ebenfalls in sein Wohnanwesen. Die Polizei wird informiert, ein Kommando der Polizeiinspektion Nordsaarland sucht den Ort des Geschehens.

Als die Beamten bei dem 50-Jährigen klingeln, öffnet der lediglich ein Küchenfenster und schrie unentwegt in wütendem Ton, dass alle von seinem Grundstück verschwinden sollen. Er erklärt, dass er sich im Nato-Einsatz befindet, dass Krieg herrscht und er dienen muss. Immer wieder schweift er vom Thema ab, schließt und öffnet immer wieder das Fenster. Alle Versuche, auch unter einem Vorwand, ihn vor das Anwesen zu bringen, schlagen fehl.

Daher wird die Haustür gewaltsam geöffnet. Der Mann kann durch Kräfte der Bereitschaftspolizei im Wohnzimmer widerstandslos in Gewahrsam genommen werden.  Zu diesem Zeitpunkt hat er am Körper immernoch das Kampfmesser. Der offensichtlich verwirrte Mann wird im Rettungswagen mit Begleitung der Polizei in die SHG-Kliniken nach Merzig gebracht und dort in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Dort wird ihm nun professionell geholfen. Verletzt wird bei dem Vorfall niemand.

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