Birkenfeld: Die Zentralstelle für die Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt gegen einen 55 Jahre alten Mann aus dem rheinland-pfälzischen Birkenfeld direkt an der saarländischen Grenze. Der Vorwurf: Der Mann soll nach dem Mord an den beiden aus dem Saarland stammenden Polizisten Yasmin Bux (†24) und Alexander Klos (†29) dazu aufgefordert haben, weitere Beamte umzubringen!
Am 3. Februar, drei Tage nach der brutalen Erschießung der beiden Polizisten, soll der 55-Jährige auf Facebook öffentlich ein Video eingestellt haben, in dem zum sogenannten „Cop-Hunting“ aufgerufen wird. Widerlich: In dem Video erklärt sich der Mann bereit, gegen eine Gebühr von 500 Euro Polizisten in einen angrenzenden Wald zu locken, wo sie dann von Interessenten erschossen werden könnten.
In dem Clip schwenkt der Mann mit seiner Kamera in den Wald und zeigt dabei mehrere Örtlichkeiten, darunter auch Hochsitze, die seiner Meinung nach als Versteck für die Schützen geeignet wären. Als Uhrzeit schlägt er die Nachtstunden zwischen 23 Uhr und 4 Uhr vor, dann könne „die Party“ stattfinden.
In einem weiteren, kurze Zeit später online gestellten Video soll sich der Mann an „erfahrene Schützen“ gewandt und ihnen für „einen Treffer zwischen die Augen“ ein Preisgeld von 500 Euro in Aussicht gestellt haben. Die Ermittler sehen darin den Tatbestand des öffentlichen Aufforderns zu Straftaten nach dem Strafgesetzbuch erfüllt. Selbst, wenn die Aufforderung ohne Erfolg bleibt, sieht das Gesetz eine Strafdrohung von Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe vor.
Eine Ermittlungsrichterin hat nun einen Haftbefehl gegen den 55-Jährigen erlassen, der am heutigen Mittwoch vollstreckt worden ist. Die Richterin teilt die Befürchtung der Ermittlungsbehörden, dass der Beschuldigte versuchen könnte, zu flüchten. In Untersuchungshaft wartet der Mann nun auf seinen Prozess.