Saarbrücken: Vier Tage nach der Invasion Russlands in das Nachbarland Ukraine sind die ersten Flüchtlinge aus der Kriegsregion im Saarland eingetroffen. Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, sind mehrere Frauen und Kinder über private Initiativen hierher gebracht worden.
Unter ihnen sind die Angehörigen einer Frau, die aus der Ukraine stammt, aber schon viele Jahre lang im Saarland lebt. Ihre Mutter und ihre Nichten haben sich spontan entscheiden müssen, ob sie einen Reisebus besteigen, der von der Ukraine ins benachbarte Polen gefahren ist. Von dort aus hat die im Saarland lebende Familie ihre Verwandten dann abgeholt und untergebracht.
Zur Koordinierung der bereits eingereisten Ukrainer, der Hilfsangebot von Saarländern und der Menschen aus der Ukraine, die sich ins Saarland begeben möchten, hat das Saar-Innenministerium am heutigen Montag eine Stabsstelle eingerichtet. Dort kümmert man sich um alle eingehenden Anfragen. Unter der Mailadresse UkraineFluechtlinge@innen.saarland.de sind bis zum Wochenende bereits mehr als 400 Anfragen und Angebote beim Land eingegangen.
Ab dem morgigen Dienstag, 12 Uhr, wird zudem eine Telefon-Hotline geschaltet, die auch mit ukrainischsprachigen Mitarbeitern besetzt ist. Sie wird montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr unter der Nummer 0681 / 501 4204 erreichbar sein. Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des sogenannten Welcome-Centers in Lebach, das sich seit 2016 im Stand-By-Modus befindet. Mit größeren Zahlen an Flüchtlingen aus der Ukraine rechnet die Landesregierung erst am Mittwoch.
Innenminister Klaus Bouillon (CDU) erklärt: „Wir sind in Gedanken beim ukrainischen Volk und arbeiten mit warmem Herzen, aber kühlem Verstand. Nun ist Sachlichkeit und strukturelles Arbeiten gefordert, so wie in der Flüchtlingskrise, die wir entsprechend gemeistert haben.“