Saarbrücken: Die ehemalge Rotlicht-Legende Hugo Lacour ist tot. Wie mehrere Medien unter Berufung auf Angehörige des in Saarbrücken geborenen Franzosen berichten, starb Lacour vergangenen Donnerstag in einer Saarbrücker Klinik nach einem schweren Krebsleiden. Er erlangte im Gerichtsprozess um den so genannten Mord ohne Leiche traurige Berühmtheit. Ein Schwurgericht befindet Lacour 1997 für schuldig, aus Habgier den Mord am 62-jährigen Heinz Weirich ausgeführt oder in Auftrag gegeben zu haben. Und das, obwohl nie eine Leiche gefunden wird. Lacour streitet die Tat bis zu seinem Tod ab, strebt die Wiederaufnahme des Verfahrens an. Am 23. August 1985 wird Heinz Weirich, einer von drei Inhabern des Rotlicht-Etablissements „Mata Hari“, ein letztes Mal auf der Commerzbank gesehen, verschwindet danach spurlos. Als er sich mehrere Tage nicht meldet, fährt seine Schwägerin zu seiner Wohnung in die Saarbrücker Küfergasse, findet die Tür nur angelehnt und die Wohnung völlig verwüstet vor. Es fehlt aber nichts, der Vermisste ist ohne Wertsachen verschwunden, mit ihm sein gelber Mercedes. Als ein Bekannter des Vermissten Hugo Lacour in dem Wagen herumfahren sieht, informiert er die Polizei. Lacour erklärt den Ermittlern, dass das Auto nun ihm gehört. Er hat auch einen Wechsel mit Weirichs Unterschrift vom Tag vor seinem Verschwinden, mit dem der Bar-Betreiber einem gewissen Anton van der Graaf mehr als 1,6 Millionen Mark übereignet. Dieser Wechsel wiederum ist übertragen worden an eine Frau im französischen Alsting direkt hinter der Grenze – und diese Frau ist Lacours Freundin. Er wird von der Polizei vernommen, verstrickt sich in Widersprüche. Weil Lacour nach einem Gefängnisausbruch 1987 nach Frankreich flüchtet, kann ihm erst 1997 in Saarbrücken der Prozess gemacht werden. Nach 17 Jahren Haft kommt er 2009 auf Bewährung frei. Hugo Lacour wurde 73 Jahre alt. Er hinterlässt einen Sohn.