Dillingen: Schwerer Arbeitsunfall am heutigen Donnerstagmittag auf dem Gelände der Dillinger Hütte. Dabei erleidet ein Arbeiter schlimme Verbrennungen. Kurz nach 12 Uhr soll es einen lauten Knall an einem Trafo auf dem Industriegelände gegeben haben, genauer gesagt an Hochofen 5 im Gebäude 5.2. Dabei soll sich der junge Mann heftigste Verletzungen, möglicherweise verursacht durch einen Stromschlag, zugezogen haben. Neben ihm sollen drei weitere Arbeiter betroffen sein.
Nach dem Unglück wird sofort die Rettungskette in Gang gesetzt. Rettungswagen und ein Notarzt im ADAC-Hubschrauber Christoph 16 vom Saarbrücker Winterberg eilen zum Ort des Geschehens. Der 22-jährige Schwerverletzte wird nach einer Erstversorgung durch den Rettungsdienst mit dem Helikopter ins rund 120 Kilometer entfernte Ludwigshafen nach Rheinland-Pfalz geflogen. Die dortige Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ist spezialisiert auf Patienten mit Brandverletzungen.
Über den aktuellen Zustand des 22-Jährigen und ob er durchkommen wird, liegen bislang noch keine Informationen vor. Nach dem Unglück müssen Notfallseelsorger weitere Betroffene betreuen. Außerdem nimmt die Polizei ihre Arbeit auf. Die Ermittler prüfen nun, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Insbesondere wollen die Kriminalbeamten wissen, ob ein Fremdverschulden von Dritten zu dem Unfall geführt haben könnte.
Neben der Polizei beschäftigt sich zudem das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz mit dem Vorfall, die dortigen Mitarbeiter stellen eigene Nachforschungen an. Schließlich wird auch die betreffende Berufsgenossenschaft in die Aufklärungsarbeit eingebunden. Hochofen 5 soll unbestätigten Informationen zufolge nach dem Unfall in den Notbetrieb versetzt worden sein. Über eine mögliche Schadenshöhe liegen noch keine Informationen vor. Die Ermittlungen dauern derzeit noch an.