Saarbrücken: Grenzkontrollen, flächendeckende Schul- und Kitaschließungen, Einschränkung des öffentlichen Nahverkehrs – die Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus sind im Saarland in den letzten 24 Stunden massiv verstärkt worden. Gerade für Menschen, die zu einer der Risikogruppen gehören, bedeuten diese Maßnahmen eine Verbesserung ihrer Situation und eine Senkung der Gefahr, sich mit dem Virus zu infizieren. Für viele andere Saarländer bedeuten die Maßnahmen allerdings offenbar, dass sie die Nerven verlieren. Die Hamsterkäufe der letzten Tage haben am heutigen Freitag nochmals stark zugenommen. Bilder von leeren Regalen und übervollen Einkaufswagen haben in sozialen Medien und über Messenger wie WhatsApp die Runde gemacht. Auch eine Sprachnachricht wird momentan im Saarland tausendfach von Handy zu Handy weitergeleitet.
Darin behauptet eine vorlaute Frau in breitestem Saarländisch: „Falls moje enner vorhat, no Saarlouis in de Globus zu fahren, der kann sich denne Weg spare. Die haben morgen geschlossen. Weil sie keine Waren mehr haben.“ Vorsichtig ausgedrückt: Man kann schon am Tonfall der Nachricht raushören, dass die Verfasserin nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen ist.
Trotzdem glauben viele das, was sie da hören. Die Wahrheit sieht natürlich anders aus. Trotz Hamsterkäufern werdet ihr morgen und auch nächste Woche in jedem Supermarkt im Saarland garantiert was zu essen finden. Fotos von Schildern, dass Lebensmittel nur noch rationiert erhältlich sind, sind zwar echt, das hat aber nichts mit dem Corona-Virus zu tun.
Es handelt sich um Nudeln, die in einem Geschäft gerade im Sonderangebot sind. Bei dem niedrigen Preis werden die immer nur in haushaltsüblichen Mengen abgegeben. Auch, wenn viele Regale derzeit leer sind: Nachschub ist unterwegs. Also seid so nett und lasst euren Mitmenschen auch noch was übrig, wenn ihr morgen shoppen geht.