Festnahme in Russland nach Handgranaten-Anschlag auf Saarbrücker Shisha-Bar

Saarbrücken: Nach einem Handgranatenanschlag auf eine Shisha-Bar im August 2016 ist jetzt ein Verdächtiger in Russland festgenommen worden. Der 33 Jahre alte Mann ist demnach dringend tatverdächtig. Der Mann, gegen den ein internationaler Haftbefehl vorliegt, ist bereits am 28. Juni inhaftiert worden. Jetzt läuft gegen ihn ein Auslieferungsverfahren. Die Tat vor zwei Jahren wird in Zusammenhang gebracht mit einer Fehde der „Os­ma­nen Ger­ma­nia“ und „Bahoz“. Alles beginnt, als die beiden Gruppen eines Nachts auf dem Dudoplatz in Dudweiler aneinander geraten. Dabei fallen sogar mehrere Schüsse. In der darauf folgenden Nacht fliegt dann gegen 3.45 Uhr eine Handgranate jugoslawischer Bauart in den Eingangsbereich der Shisha-Bar „Relax“ in der Stengelstraße in der Innenstadt. Verletzt wird niemand, aber der Anschlag hinterlässt ein Bild der Verwüstung.

Im Zuge der Ermittlungen werden im November mehrere Verdächtige festgenommen, die für den Anschlag mit der Handgranate verantwortlich gemacht werden, darunter auch der Präsident der türkischstämmigen Osmanen. Doch kurz bevor dem Mann wegen Anstiftung zum Mord der Prozess gemacht werden soll, wird der damals 28-Jährige überraschend aus der Untersuchungshaft freigelassenen.

Auch die Prozesstermine gegen den Mann werden aufgehoben. Zuvor war dem Mann vorgeworfen worden, den Handgranatenanschlag angeordnet zu haben, weil die Bar der verfeindeten kurdischen Gruppierung Bahoz zugerechnet wurde. Nach neuen Ermittlungsergebnissen der hessischen Polizei konnte dieser Vorwurf offenbar nicht aufrecht erhalten werden, die Ermittlungen gegen ihn laufen jedoch weiter.

Gestern hatte Bundesinnenminister Horst Seehofer den BC Osmanen Germany verboten. Von den Mitgliedern gehe eine schwerwiegende Gefährdung für die Allgemeinheit aus, heißt es in der Begründung.