Feuerwehr rettet tausende Fische vor dem Ersticken

St. Ingbert: Die aktuellen extremen Temperaturen deutlich über 30 Grad machen nicht nur Menschen und Tieren an Land zu schaffen. Auch in Gewässern machen sich die Auswirkungen der Hitzewelle bemerkbar. Der Angelsportverein St. Ingbert bittet gestern die Feuerwehr um Hilfe. Am Abend müssen zwölf Feuerwehrleute an den Schafweiher ausrücken, um das Gewässer umzuwälzen und wieder mit Sauerstoff anzureichern. Mit der Feuerlöschkreiselpumpe eines Löschfahrzeuges fördern die Kräfte das Wasser aus dem Weiher und leiten es an drei Stellen mit einem mobilen Wasserwerfer und zwei Behelfsmonitoren wieder in den Weiher ein.

Rund 2000 bis 3000 Liter Wasser pro Minute werden so aus dem Weiher entnommen und wieder hineingepumpt. Dabei wird das Wasser versprüht und wird so künstlich mit Sauerstoff aus der Luft angereichert. Nach mehreren Stunden Einsatz kann die Feuerwehr vorerst weiteren Schaden für die Fische und andere Lebewesen abwenden. Der Einsatz ist kein Einzelfall: Immer wieder müssen in den vergangenen Tagen Feuerwehren im Saarland zu Weihern mit problematischem Sauerstoffgehalt ausrücken. 

Die stehenden Gewässer und die darin lebenden Tiere und Pflanzen sind besonders gefährdet. Die Weiher und Seen drohen umzukippen, wie das in der Fachsprache heißt. Das hat mehrere Gründe. Zum einen nimmt die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser mit steigender Wassertemperatur ab. Gleichzeitig werden bei Hitze sauerstoffverbrauchende Abbauprozesse im Wasser beschleunigt.

In der Folge nehmen bestimmte Lebewesen in den betroffenen Gewässern überhand, insbesondere Blaualgen und andere Bakterien. Außerdem reagieren viele Fischarten empfindlich auf Temperaturveränderungen. Die Polizeiinspektion St. Ingbert hatte zunächst berichtet, dass am Schafweiher eine Vielzahl toter Fische an der Wasseroberfläche beobachtet worden seien. Nach Angaben der Feuerwehr handelte es sich aber lediglich um eine vorbeugende Maßnahme.