Saarbrücken: Um zwei kleine Vögelchen zu retten, steigt die Berufsfeuerwehr sogar in die stinkige Saarbrücker Unterwelt! Zwei junge Frauen rufen am Freitagabend kurz vor 20 Uhr die Helfer, weil aus dem vergitterten Ablauf des Prinzenweihers immer wieder ein Fiepen kommt. „Es piept schon mehr als eine Stunde“, erklären die jungen Frauen den eintreffenden Feuerwehrleuten. Die Helfer nehmen sich einen Bolzenschneider und knacken das Schloss zu dem Ablauf. Dann klettert ein Feuerwehrmann hinunter in den dunklen Schacht und meldet an die Kollegen nach oben: „Da sitzen zwei kleine Vögel etwa zwei Meter tief im Rohr!“ Ein Herankommen mit einem Kescher oder Ähnlichem in dem schmalen Rohr ist unmöglich. Die Strömung des Wassers in dem Kanal, das permanent aus Richtung Weiher kommend nachfließt verhindert außerdem, dass die Vögel es von selbst wieder herausschaffen können. Die Feuerwehr studiert Baupläne, sucht nach weiteren Einstiegen in den Kanal. Dann die Idee zur Rettung. Zunächst werden die Experten der Tierrettung nachalarmiert, sie rücken mit mehreren Keschern an. Bis zum Eintreffen der Polizei sperrt die Feuerwehr mit zwei quer gestellten Fahrzeugen den Meerwiesertalweg, denn in der Fahrbahn befindet sich der nächste Kanalschacht nach dem Ablauf am Weiher. Mit einem Stück Papier, dass am Weiher ins Wasser gelegt wird, prüfen die Feuerwehrleute, dass der Kanal auch wirklich an dem zweiten Gully vorbeiläuft. Dort steigt nun ein weiterer Feuerwehrmann mit einem großen Kescher nach unten. Vom Löschfahrzeug der Feuerwehr aus wird ein Schlauch zum Einlauf am Weiher gelegt und dann heißt es: Wasser marsch! Der Wasserpegel steigt, von den Fluten getragen landen die Teichhühner im Kescher am zweiten Kanal. Sie werden nach oben gebracht und nach kurzer Untersuchung in die Freiheit entlassen.