Sulzbach: Die Freiwillige Feuerwehr Sulzbach rettet nicht nur Menschen aus Lebensgefahr, sondern hat auch ein Herz für Tiere. So wie gestern Mittag, als die Helfer ein Wildschwein vor dem Ertrinken retten. Es ist kurz vor zwölf Uhr, als Anwohner das Tier in einem Swimmingpool im Fichtenweg entdecken. Das junge Wildschwein hat es irgendwie geschafft, aus dem nahegelegenen Waldstück in das umzäunte Wohnanwesen einzudringen und kämpft nun in dem befüllten Pool ums Überleben. Doch aus eigener Kraft schafft es das Borstentier nicht, aus dem Swimmingpool zu entkommen. Jemand wählt den Notruf, der Löschbezirk Stadtmitte der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach rückt mit drei Fahrzeugen an. Beim Eintreffen der rund zehn Helfer ist das verängstigte Tier in Todesangst und stellt daher auch eine Gefahr für die Menschen dar, die eigentlich gekommen sind, um das Tier zu retten.
Deshalb müssen die Retter zunächst Abstand halten und mit Hilfsmitteln wie einem Besenstiel hantieren, um damit das Tier über Wasser zu halten. Mit Wathosen geschützt steigen die Feuerwehrleute zu dem Tier in den Pool. Ein Förster, der bereits jahrelange Erfahrung mit den Wildtieren hat, wird als Fachberater hinzugezogen.
Auch ein Tierarzt des Neunkircher Zoos beteiligt sich an der Rettungsaktion. Er versetzt dem Wildschwein mehrere Pfeile mit einem Beruhigungsmittel. Gleichzeitig reden die Helfer beruhigend auf das Tier ein. Als die Narkose zu wirken beginnt, halten die Feuerwehrleute den Kopf des Wildschweins über Wasser, damit es nicht ertrinkt.
Danach gelingt es den Helfern nach mehr als zwei Stunden Einsatz, das Wildschwein auf eine Schleifkorbtrage zu verbringen und darauf aus dem Pool zu hieven. Das Tier hat den Vorfall offenbar ohne Blessuren überstanden. Es kann nach einer gründlichen Untersuchung wieder in die Freiheit entlassen werden.