Saarland: Die andauernden Minustemperaturen machen sich aktuell mehrere Feuerwehren zu Nutze, um einmal realistisch die Rettung von eingebrochenen Personen auf Eisflächen zu üben. So probt der Löschbezirk West der Freiwilligen Feuerwehr Saarlouis am Mittwochabend auf einem Weiher in Neuforweiler die Eisrettung. Dabei ist es nicht nur extrem kalt, sondern auch ziemlich dunkel – das Schlimmste, was die Retter in so einer Situation im Ernstfall erwarten kann. Und das ist gar nicht so unwahrscheinlich, denn trotz der andauernden Minusgrade sind viele Eisflächen noch zu instabil, um sie betreten zu können. Die Feuerwehr St. Ingbert beispielsweise hat deshalb Anfang der Woche eine Warnung herausgegeben. „Trotz der Minusgrade in den letzten Tagen sind viele Eisflächen zu dünn, um sie zu betreten. Es droht ein Einbruch“, sagt Florian Jung, Pressesprecher der Feuerwehr St. Ingbert.
Und weiter: „Besonders Kinder werden vom glitzernden Eis angezogen und so zu unvorsichtigem Verhalten verleitet. Bricht eine Person ein, erschlaffen die Muskeln innerhalb weniger Minuten in dem rund vier Grad kalten Wasser. Der Körper erlahmt. Die eingebrochene Person kann sich nicht mehr an der Oberfläche halten und geht unter.“ Deshalb geben die Helfer Tipps für den Unglücksfall:
Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen. Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen. Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage wie eine Leiter, ein Brett oder ein Stück eines Zauns verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person auch zuschieben.
Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Erfolgreich gerettete Personen in warme Decken, beispielsweise eine Rettungsdecke oder Jacken hüllen und vorsichtig erwärmen. Unterkühlten Personen keinesfalls Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen Tee reichen. Und natürlich im Unglücksfall direkt den Notruf 112 wählen.Anzeige 4