Fahnder entdecken versteckte Drogenplantage in Schwalbacher Wohnhaus

Schwalbach: Zollfahnder haben im Keller eines Wohnhauses in Schwalbach eine professionelle Cannabis-Plantage entdeckt. Die Beamten stellen 144 Cannabispflanzen und das gesamte Plantagen-Equipment sicher. Der 56-jährige Tatverdächtige hat zudem auf dem Dachboden eine illegale Manipulation am öffentlichen Stromnetz vorgenommen, um seinen erhöhten Stromverbrauch für den Betrieb der Plantage zu verschleiern. Auf die Spur des 56-Jährigen führen umfangreiche Ermittlungen gegen eine deutsch-italienisch-polnische Tätergruppierung, in deren Verlauf bereits am 25. April letzten Jahres ein Gehöft in Losheim durchsucht und 20 Kilogramm Amphetamin sichergestellt worden ist. Auf Antrag der Saarbrücker Staatsanwaltschaft wird ein Durchsuchungsbeschluss wegen Verdachts der Geldwäsche gegen den Mann aus Schwalbach erlassen. 

Dieser wird am Dienstag von Beamten des Zollfahndungsamts Frankfurt vollstreckt. „Die Cannabis-Plantage war im Keller hinter einer Holzverkleidung verborgen und nicht von außen einsehbar. Spezielle Absaugvorrichtungen über den Kamin dienten außerdem zur Vermeidung der Geruchsentwicklung. Das war alles in allem sehr professionell gemacht und sollte nach unserem bisherigen Kenntnisstand zum langjährigen gewerbsmäßigen Anbau und Verkauf von Marihuana dienen“, so Hans-Jürgen Schmidt, Sprecher des Zollfahndungsamts Frankfurt. 

Die Ernte von Cannabispflanzen erfolgt nach etwa zehn Wochen. Geerntet werden die Blüten, in denen sich die größte Drogenkonzentration befindet. In einem Jahr können bis zu fünf Ernten durchgeführt werden. Pro Pflanze kommen dabei etwa fünf Gramm je Ernte heraus. Umgerechnet auf den Quadratmeter kommen etwa 400 Gramm je Ernte heraus. 

100 Cannabis-Pflanzen ergeben etwa 2,5 Kilogramm Ernte pro Jahr. Das ergibt einen Handelsertrag von 10 000 Euro insgesamt und 4 000 Euro pro Kilo. Der Straßenverkaufserlös dieser Menge Drogen beläuft sich auf 25 000 Euro, rund 10 000 Euro pro Kilo.