Trier: In der Region Trier gibt es nach Recherchen des Trierischen Volksfreunds keinen Arzt, der einen Schwangerschaftsabbruch vornimmt. Ein wichtiger Grund dafür: Die Krankenhäuser in der Gegend, die eine Gynäkologie betreiben, werden allesamt von der katholischen Kirche getragen. Und lehnt man es generell ab, Abtreibungen durchzuführen.
Wie die Zeitung weiter schreibt, soll das sogar dann der Fall sein, wenn die Frau durch eine Vergewaltigung schwanger geworden ist oder die Schwangerschaft die Gesundheit der Frau gefährdet. Das berichtet dem Volksfreund Claudia Heltemes, Geschäftsführerin der Beratungsstelle Pro Familia.
Deren Berater schicken betroffene Frauen, die eine Abtreibung vornehmen lassen wollen, ins Saarland nach Saarbrücken. Mehr als ein Viertel der rund 4000 Abtreibungen rheinland-pfälzischer Frauen im letzten Jahr sind in benachbarten Bundesländern wie dem Saarland vorgenommen worden.
Die rund 100 Kilometer ins Saarland müssen die Frauen im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs mit Medikamenten sogar drei Mal in zehn Tagen auf sich nehmen.