Geflüchtete Gefängnisinsassen: einer festgenommen, einer weiter auf freiem Fuß

Saarlouis/Dillingen/Saarbrücken: Einer ist wieder hinter Gittern, einer läuft nach wie vor frei herum. Am heutigen Mittwochabend hatte die Saar-Polizei eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet: Ein 70 Jahre alter Saarländer, der nach langjährigen Haftstrafen wegen einer Gefährlichkeit in Sicherungsverwahrung sitzt, war am Mittag bei einem Freigang seinen Bewachern in der Saarlouiser Innenstadt entkommen (wir berichteten). Am Abend zeigte die Fahndung mithilfe der Bevölkerung bereits Wirkung.

Unbestätigten Informationen zufolge fiel der gesuchte Senior einem Wirt im benachbarten Dillingen auf, nachdem der Zeuge das Fahndungsfoto des Mannes im Internet gesehen hatte. Die Polizei wurde informiert und konnte den gesuchten Sexualstraftäter festnehmen. Das hat das Landespolizeipräsidium mittlerweile bestätigt. Weiter auf freiem Fuß ist dagegen Alaudi D. Der gebürtige Russe wurde heute vor dem Landgericht Saarbrücken zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach der Verhandlung gelang es dem 28-Jährigen, den Justizvollzugskräften zu entkommen, die ihn wieder ins Gefängnis auf die Lerchesflur bringen sollten (wir berichteten ebenfalls).

Auch eine sofort eingeleitete Großfahndung brachte bis zum Abend keine heiße Spur. Der Mann, der neben Russisch auch Französisch spricht, könnte sich ins Nachbarland abgesetzt haben. Daher hält auch die Bundespolizei Ausschau nach dem Geflüchteten. Sollten die aktuellen Maßnahmen nicht zum Ergreifen des Mannes führen, werden sich wahrscheinlich die Zielfahnder des Landespolizeipräsidiums um den Untergetauchten kümmern.

Sie sind darauf spezialisiert, Personen aufzuspüren, die sich vor den Behörden versteckt halten. Dazu beleuchten die Fahnder das Umfeld des Gesuchten, behalten seine Kontaktpersonen und seine üblichen Aufenthaltsorte im Auge, überwachen Telekommunikation und Geldströme.