Saarbrücken: Derzeit macht ein in der Europa-Galerie aufgenommenes Handyvideo in den sozialen Netzwerken die Runde. In dem knapp zweieinhalb Minuten langen Film sind ein Mann und eine Frau zu sehen, die beide am Fuß einer Treppe auf dem Boden liegen. Vier Helfer kümmern sich um die augenscheinlich verletzte Frau, stützen sie und halten ihre Beine nach oben. Mehrfach rufen Menschen nach einem Notarzt und der Polizei. Neben der Frau liegt ein Mann. Ihm fehlt ein Schuh, mehrere Männer stehen um ihn herum, sprechen ihn in ausländischer Sprache an. Zunächst wird der Mann nur festgehalten, dann wehrt er sich und wird daraufhin auf den Boden gedrückt. Später kommt es zu einem kurzen Schlagabtausch zwischen dem Mann am Boden und demjenigen, der ihn festgesetzt hat. In der Zwischenzeit verlässt die zuvor am Boden liegende Frau die Szene von Helfern gestützt. Einer der Passanten erklärt einem neu hinzugekommenen, der Mann habe die Frau geschlagen.
Dann kommt ein Haustechniker des Einkaufszentrums hinzu und der Clip endet. Der Mann, der den Film am späten Dienstagabend auf Facebook gepostet hat, beschwert sich in der Videobeschreibung: „Wo ist mein geteiltes Video hin??? Hat sich wieder irgendein Gutmensch mit der Wahrheit gestört gefühlt oder wurde direkt von Facebook gelöscht/zensiert?“ Mittlerweile zeigt Facebook vor Abspielen des Films einen Warnhinweis wegen gewalttätiger Szenen, den der Nutzer erst bestätigen muss.
In der Beschreibung des tausendfach geteilten Films steht, dass der Mann am Boden die Frau bedrängt hat: „Da sie das nicht wollte schlägt er auf sie ein!“ Zu sehen ist das im Video nicht. Nachfrage bei der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt. Dort ist der Vorfall tatsächlich bekannt.
Er hat sich nach Polizeiangaben am Montagmorgen kurz nach Öffnung der Galerie ereignet. Ein Polizeisprecher: „Nach derzeitigen Ermittlungen war ein Mann in einer Gruppe unterwegs, als ihn jemand anderes aus der Gruppe auf die junge Frau schubste. Die junge Frau kam zur Untersuchung ins Krankenhaus, sie ist nur leicht verletzt.“ Die Ermittlungen laufen.