Cattenom: Gestern am frühen Morgen knallt es gewaltig im Kernkraftwerk Cattenom zwölf Kilometer von der saarländischen Grenze entfernt. Zum Glück sind die Detonationen harmlos: Es handelt sich nur um ein Feuerwerk, dass Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace auf dem Kernkraftwerksgelände abfeuern. Bedenklich: Die etwa 15 Umweltschützer von Greenpeace Luxemburg schaffen es offenbar problemlos, gegen 5.30 Uhr gleich zwei Sicherheitsschleusen zu überwinden und so in das Kernkraftwerksgelände einzudringen. Der Betreiber der viel kritisierten Anlage, Électricité de France oder kurz EdF, legt Wert darauf, dass der Einbruch ins das Kraftwerksgelände sofort vom Sicherheitspersonal bemerkt worden ist. Und: „Die Eindringlinge sind immer außerhalb der Gebäude und außerhalb der nuklearen Zone geblieben.“ Die französische Police ist nach wenigen Minuten mit schwer bewaffneten Einsatzkräften vor Ort und fängt die Umweltschützer ab. Sie werden vorläufig festgenommen. Zuvor schaffen es die Greenpeace-Aktivisten aber, zu einem Gebäude laufen, in dem sich das Abklingbecken für Brennstäbe befindet, dort Transparente zu entrollen und eben minutenlang ein Feuerwerk abbrennen. Auch scheint die Aktion mit einer Drohne in der Nähe des Kraftwerks gefilmt worden zu sein. Der Betreiber EdF will nun Anzeige erstatten. Und was wollen die Aktivisten? Auf Sicherheitsmängel hinweise. Roger Spautz von Greenpeace Luxemburg: „Es wurde demonstriert, dass man in ein Atomkraftwerk eindringen kann.“ Erst vor Kurzem legte Greenpeace Berichte über die möglichen Gefahren durch Terrorismus an Abklingbecken in Atomkraftwerken vor, jetzt folgte der praktische Beweis dazu. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nach Betreiberangaben durch die Aktion nicht. Aber es müssen ja nicht unbedingt Greenpeace-Aktivisten sein, die zum Atomkraftwerk vordringen…