Saarbrücken: Man kann nur ahnen, was für ein Gesicht die Polizeibeamten gemacht haben, die am heutigen Samstag einen Audi in der Saarbrücker Innenstadt anhalten. Denn der Verkehrsrowdy am Steuer ist noch ein kleiner Knirps! Frühmorgens gegen 4.15 Uhr wird die Funkstreifenbesatzung der Polizeiinspektion Saarbrücken-Stadt auf einen Audi Q7 aufmerksam. Und das aus gutem Grund:
Auf der Wilhelm-Heinrich-Brücke verliert der Fahrer beim Auffahren auf die A 620 in Fahrtrichtung Saarlouis zunächst die Kontrolle über das SUV, driftet nach links ab und schafft es dann irgendwie trotzdem noch, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bekommen und fröhlich weiterzudüsen. Die Fahrt geht weiter über Westspangenbrücke in Richtung A 623.
Die Polizeibeamten hängen sich mit Blaulicht und Martinshorn an den Wagen, schalten mehrfach ein Display mit der Aufforderung zum Anhalten ein. Aber den Audi-Fahrer kümmert das nicht. Der Fluchtwagen kann erst gestoppt werden, als die Beamten ihm mit dem Polizeiauto kontrolliert abbremsen. In Höhe des Ludwigskreisels ist Schluss.
Als die Polizisten zur Kontrolle aussteigen, beobachten sie, wie der Fahrer versucht, nach hinten auf den Rücksitz zu klettern. Da gehört er eigentlich auch hin: „Die Beamten waren mehr als erstaunt, dass es sich beim Fahrer um ein 12-jähriges Kind handelte“, heißt es im Polizeibericht. Neben dem rasenden Knirps befinden sich noch vier Jugendliche, alle unter 18 Jahren, in dem Audi. Alle Insassen müssen mit auf die Polizeiwache.
Dort wird der Vater des Fahrers informiert, der seinen Sohnemann später abholt. Auch die Audi-Schlüssel nimmt der Mann in Empfang. Wie sein Sohn daran gekommen ist, wird nun ermittelt. Neben dem Fahrzeughalter erwartet zwar auch den Fahrer ein Strafverfahren. Weil der Junge aber noch keine 14 Jahre alt ist, gilt er als strafunmündig und hat keine strafrechtlichen Konsequenzen zu befürchten.