Sie waren zuhause ausgebüxt: drei Pferde von Regionalbahn überfahren

Namborn: Die Tiere hatten keine Chance! Bei einem Bahnunfall kommen am heutigen Freitagmorgen drei Pferde bei Namborn ums Leben. Um 5.13 Uhr ist eine Regionalbahn des Anbieters Vlexx auf der Strecke zwischen Saarbrücken und dem rheinland-pfälzischen Neubrücke unterwegs. Kurz nach Verlassen des Bahnhofs Namborn gibt es in einer Linkskurve einen heftigen Schlag am Zug. Der Lokführer leitet eine Bremsung ein, entdeckt die zwei ausgewachsenen Pferde und ein Pony auf den Gleisen.

Den Tieren kann nicht mehr geholfen werden, sie sind sofort tot. Der Lokführer bleibt zwar körperlich unversehrt, erleidet aber einen Schock. Auch die fünf Fahrgäste werden nicht verletzt. Es wird ein Ersatzfahrer organisiert, der den Zug nach etwa einer Stunde in den nächsten Bahnhof nach Hofeld bringt. Dort können die Fahrgäste aussteigen, sie werden mit Schienenersatzbussen weiterbefördert.

Die Bahnstrecke wird in der Zwischenzeit gesperrt, die Oberleitungen geerdet. Die Freiwillige Feuerwehr reinigt den blutverschmierten Zug im Bahnhof mit Löschwasser. Die Einsatzstelle auf offener Strecke übernimmt der Ortsverband St. Wendel des Technischen Hilfswerk. Die 16 Einsatzkräfte werden zeitweise vom Ortsverband Freisen unterstützt. Ihre belastende Aufgabe: Sie müssen die Kadaverteile aus dem Gleisbett entfernen.

Mit Kettensägen verschaffen sich die Helfer durch ein Dickicht einen Zugang zum Unfallort. Danach werden die Kadaver mithilfe von Seilwinden geborgen. Außerdem kommt eine Lore zum Einsatz, die auf den Schienen hin und her geschoben werden kann.

Mit ihrer Hilfe werden weitere Teile eingesammelt. Die Helfer tragen dabei weiße Schutzanzüge. Ihnen stehen nach dem Einsatz Notfallseelsorger zur Verfügung. Die Bahnstrecke bleibt insgesamt rund sieben Stunden lang gesperrt, es kommt zu erheblichen Behinderungen. Besonders tragisch: der Besitzer der Tiere hatte eines seiner Pferde am Morgen vor dem Haus entdeckt und gesichert. Von den drei weiteren ausgebüxten Vierbeinern fehlte bis zu dem Unglück allerdings jede Spur.