Heute Abend wieder kurdische Demo in Saarbrücken angekündigt

Saarbrücken: Nachdem es gestern nach Angaben der Polizei eines massiven Einsatzes von 60 Beamten bedurfte, um die Lage im Bereich zwischen dem Hauptbahnhof und der Europa-Galerie unter Kontrolle zu bekommen, hat die Behörde nun weitere Details zur Kurdendemo in Saarbrücken veröffentlicht. So waren einige Demonstranten sehr aggressiv. Es gab neben der Stürmung des Hauptbahnhofs in der Viktoriastraße eine Sitzblockade. Außerdem wurden türkische Fahnen verbrannt. Das Kurdische Gesellschaftszentrum Saarbrücken e.V. hat für den heutigen Donnerstag eine weitere Demonstration angekündigt, von 18 bis 19.30 Uhr findet eine Kundgebung vor der Europa-Galerie statt. Der als gemeinnützig anerkannte Verein fordert unter anderem die Aufhebung des Verbots der PKK. Diese Organisation wird nicht nur in Deutschland als terroristische Vereinigung eingestuft. Sie steht seit Mai 2008 auf der Drogenhandelsliste in den USA und wird vom deutschen Verfassungsschutz mit rund 13 000 Mitgliedern als größte ausländerextremistische Organisation in Deutschland gewertet.

Zum Hintergrund der aktuellen Demos erklärt das Kurdische Gesellschaftszentrum: „Seit 20. Januar führt die Türkei einen völkerrechtswidrigen Krieg gegen die demokratische Gesellschaft im Kanton Afrin in Nordsyrien durch. Inzwischen steht die Belagerung der Stadt Afrin bevor. Der türkische Staatspräsident Erdogan hat ‚Säuberungen‘ angekündigt und auch angesichts der mit der türkischen Armee verbündeten Dschihadisten sind Massaker an den etwa 800 000 in der Stadt lebenden Zivilisten zu befürchten.

Seit sechs Wochen führt das Saarbrücker Kurdische Gesellschaftszentrum fast täglich Protestaktionen durch. An unserer Seite befinden sich Menschen, die aus dem Kanton Afrin nach Deutschland geflüchtet sind. Sie machen sich große Sorgen um ihre Mütter, Väter, Geschwister und sonstige Angehörigen, da es seit Beginn des Krieges Misshandlungen und Morde an Zivilisten gibt. Die angekündigte Belagerung der Stadt Afrin durch türkisches Militär und islamistische Söldner steigert die Sorgen ins Unerträgliche.“