Im Netz als Frau ausgegeben: Jugendlicher lockt Mann ins Saarland und raubt ihn aus

Saarlouis: Am Wochenende nehmen Beamte der Polizeiinspektionen Völklingen und Saarlouis einen seit Langem gesuchten Erpresser fest. Das Alter des Verdächtigen: gerade mal zarte 16 Jahre! Der Polizeiaktion am Freitagvormittag gehen umfangreiche Ermittlungen der Polizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Saarbrücken voraus. Der junge Mann aus Saarlouis ist nach Überzeugung der Ermittlungsbehörden für eine schwere Raubstraftat, sowie mehrere Betrugs- und Erpressungsdelikte verantwortlich. Seine Masche:

Im Internet gibt er sich als Frau aus und bietet sexuelle Dienstleistungen und Fotos gegen Geld an. Seine Opfer veranlasst er dazu, mehrere Tausend Euro für ein vermeintliches Treffen zu bezahlen. Unter diesem Vorwand lockt er einen 19-Jährigen von Trier nach Saarlouis.

Doch statt des Treffens mit einer jungen Frau erwarten den Rheinland-Pfälzer der jetzt Festgenommene und zwei weitere, bislang unbekannte Tätern. Gemeinsam schlägt das Trio das 19-jährige Opfer zusammen und klaut ihm dann sein ganzes Geld. Den mittleren dreistelligen Betrag hat der Heranwachsende wohl dabei, um gewisse Dienste bei der nicht existenten jungen Dame zu bezahlen. Doch es bleibt nicht bei dem Raub.

Nach der Tracht Prügel zwingen die drei Täter das Opfer unter Vorhalt eines Messers, noch mehr Bargeld auf einer Bank in Saarlouis abzuheben und dem 16-Jährigen auszuhändigen. Selbst damit ist es noch nicht genug: Unter der Androhung weiterer Gewalt bringt der 16-jährige Haupttäter das Opfer einige Tage später dazu, noch mehr Geld zu zahlen. Der Trierer schaltet schließlich die Polizei ein. Die ermittelt den 16-Jährigen als mutmaßlichen Haupttäter.

Am Wochenende wird er an seiner Wohnanschrift in Saarlouis widerstandslos festgenommen. Er wird einem Haftrichter vorgeführt, der den Jugendlichen trotz seines jungen Alters in Untersuchungshaft schickt. Polizeibeamte liefern ihn anschließend in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Ermittlungen, unter anderem nach den Mittätern und möglichen weiteren Opfern, dauern an.