In Saarbrücken gefasster Mafia-Boss nach Italien ausgeliefert

Saarbrücken: Heute wurde Mafia-Boss Emanuele C., der Anfang März in Saarbrücken festgenommen wurde, nach vier Wochen Auslieferungshaft den Behörden in Italien überstellt. Der mittlerweile 32-Jährige wurde von Frankfurt zum Römischen Flughafen Fiumicino geflogen.Dem Italiener aus Palmi in Kalabrien wird vorgeworfen, Mitglied der kriminellen Vereinigung ‚Ndragheta zu sein. Genauer gesagt soll er stellvertretender Chef der Teilorganisation ‚Ndrina Gallico sein. Er soll mindestens seit dem Jahr 2004 in erpresserische Aktivitäten sowie Rauschgiftdelikte verwickelt gewesen sein.

Auch Beamte der italienischen Carabinieri waren am 2. März nach Deutschland gekommen, um bei der Festnahme dabei zu sein. Der Mann und seine Frau sind dabei unbewaffnet und leisten keinerlei Widerstand. Auf die Spur kamen die Beamten dem damals 31-Jährigen über seine Ehefrau.

Sie lebte bis dahin in Palmi mit den fünf gemeinsamen Kindern des Paares, von denen eines erst auf die Welt kam, als der Vater schon untergetaucht war. Die flog am Vormittag unter falschem Namen von Italien aus zum Flughafen Hahn. Von Rheinland-Pfalz aus fuhr sie ins Saarland, wo das Saar-SEK in einem günstigen Moment zuschlug und ihren Mann Am Stadtgraben überwältigte. Italienische Beamte bestätigten die Identität des Mannes, auch er besaß gefälschte Papiere. Ein Haftrichter am Saarbrücker Amtsgericht ordnete Auslieferungshaft an. Der Festnahme des seit Oktober 2013 gesuchten Mannes gingen zehnmonatige Ermittlungen der Anti-Mafia-Einheit der Carabinieri Reggio Calabria voraus. Im Juni 2017 wurde der Mann in Italien auf die Liste der gefährlichsten gesuchten Verbrecher gesetzt und ein internationaler Haftbefehl ausgestellt.

In Abwesenheit war der 32-Jährige zu mehr als sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die wird er jetzt im Gefängnis im römischen Vorort Rebibbia absitzen müssen.