Spiesen-Elversberg: Vergangenen Sonntag berichteten wir über den kleinen Timmy. Der fünf bis sechs Jahre alte Dackel-Mischling war vor drei Wochen erst vom Saarbrücker Verein Mallorca-Pfötchen an der Saar e.V. aus einer Tötungseinrichtung auf der spanischen Ferieninsel gerettet und mit dem Flieger nach Deutschland gebracht worden. Dort wurde er in eine Familie aus Spiesen-Elversberg vermittelt. Nachdem der Angsthund seinen neuen Besitzern beim Gassigehen ausbüxte, begann eine groß angelegte Suchaktion nach Timmy. Gefunden wurde das Tier am Tag darauf tot keine zwei Kilometer von der Stelle entfernt, wo Timmy zuvor verschwunden war, von einer Spaziergängerin. Auf Facebook äußerten sich daraufhin die Besitzer zur Todesursache: Timmy solle demnach erschossen worden sein, der Kadaver sei voller Schrot gewesen.
Um den vermeintlichen Täter ausfindig zu machen, wurden Suchaufrufe nach Zeugenhinweisen gestartet, auch die Polizei sollte eingeschaltet werden. Mit Blick auf die Aussage zu dem Schrot und weil das Tier in der Nähe eines Hochsitzes gefunden wurde, kam schnell der Verdacht auf, dass Jäger in den Vorfall involviert sein könnten. Dem ging die Vereinigung der Jäger des Saarlandes in dieser Woche nach.
Die Körperschaft des öffentlichen Rechts berichtet darüber, dass in den Tagen nach Timmys Tod die Jäger in dem betreffenden Bereich sogar angepöbelt und beschimpft worden sind. Die Vereinigung stellt Nachforschungen an: „Ergebnis ist, dass der Hund womöglich überfahren wurde, keinesfalls jedoch erschossen.“ Für die Theorie, dass Timmy überfahren wurde, spricht die Tatsache, dass er direkt an der Straße gefunden wurde.
Den Jägern liegt eine schriftliche Erklärung des Besitzers des Tiers vor, „dass unser Hund nach heutigem Kenntnisstand nicht erschossen wurde.“ Die Organisation prüft nun, eine Strafanzeige wegen Vortäuschens einer Straftat zu stellen.