Berlin: Nach dem vorläufigen Impfstopp des Corona-Vakzins von AstraZeneca sollen die Impfungen mit dem Präparat schon am morgigen Freitag weitergehen. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soeben in einer Pressekonferenz in Berlin erklärt. Die Impfungen mit dem Vakzin des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens waren in dieser Woche nicht nur in Deutschland ausgesetzt worden, nachdem ein gehäuftes Auftreten von bestimmten Thrombosen bekannt geworden war.
Nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA überwiegen die Vorteile dieses Risiko jedoch bei Weitem (wir berichteten). Die zu Impfenden in Deutschland sollen nun über ein angepasstes Informationsblatt über das Risiko der sehr selten aufgetretenen Hirnvenenthrombosen aufgeklärt werden. Derzeit läuft bereits die Überarbeitung dieses Informationsbogens. Damit morgen umgehend weiter mit AstraZeneca geimpft werden kann, soll es aber auch ausreichen, dass die bisherigen Impfbögen handschriftlich um die Risikobewertung der Hirnvenenthrombosen ergänzt werden.
Logistisch sollte dem sofortigen Weiterimpfen mit AstraZeneca nichts mehr im Wege stehen. Jens Spahn: „Es war richtig, die Impfung mit AstraZeneca vorsorglich auszusetzen, bis die auffällige Häufung der Fälle dieser sehr seltenen Thrombosenart analysiert worden ist. Ärztinnen und Ärzte ohne die Information weiter impfen zu lassen, wäre aus unserer Sicht schwer zu verantworten gewesen.“
Und weiter: „Gegenüber den Impfwilligen besteht bei einer staatlichen Impfkampagne auch eine besondere Sorgfaltspflicht. Sie müssen über bekannte, auch neu erkannte mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt sein, wenn sie sich für die Impfung entscheiden. Auch, wenn diese sehr selten vorkommen. Deshalb war es nach den Erkenntnissen und der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts geboten, die Impfung vorübergehend und vorsorglich auszusetzen.“