Jugendlicher bewusstlos in die Saar geworfen: Sieben Jahre Gefängnis

Saarbrücken: Sieben Jahre Haft wegen Totschlags! So lautet das Urteil nach Jugendstrafrecht am Landgericht Saarbrücken für Nicola G. heute Morgen. Der 18-Jährige aus Saarbrücken hat nach Überzeugung der Kammer den 16-jährigen Hassan am Ufer der Saar erst bewusstlos geschlagen und seinen leblosen Körper dann in die Saar geworfen. An den Folgen der Tat starb der 16-Jährige später. Im Prozess schwieg der Angeklagte auf Anraten seines Verteidigers Christian Kessler. Der hatte in seinem Plädoyer eine Bewährungsstrafe nach Jugendrecht gefordert. Die Staatsanwaltschaft forderte dagegen sechseinhalb Jahre Gefängnis. Die Mutter des Opfers trat als Nebenklägerin auf. Ihr Rechtsbeistand forderte eine Strafmaß über dem der Staatsanwaltschaft. Die Behörde hatte dem Angeklagten Folgendes vorgeworfen:

Am 23. April war Nicola G. mit drei Freunden auf dem Leinpfad in Saarbrücken in Höhe des Finanzamts unterwegs. Auch Hassan war mit einem Kumpel unterwegs. Sie fragten die Gruppe um den Angeklagten nach Haschisch, woraufhin einige Tütchen mit Drogen übergeben wurden. Als es ums Bezahlen der Drogen ging, entwickelte sich zwischen den Beteiligten eine tätliche Auseinandersetzung. 

In deren Folge schlug der 18-Jährige den 16-Jährigen durch einen Faustschlag ins Gesicht bewusstlos, der Jugendliche fiel zu Boden. Der Angreifer griff sich den Bewusstlosen, schleifte ihn an der Kleidung vom Leinpfad über den Rasenstreifen bis ans Ufer der Saar und warf den leblosen Jugendlichen ins Wasser. Soweit die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. 

Der Jugendliche ging ohne aus seiner Bewusstlosigkeit zu erwachen sofort unter, konnte erst etwa 30 Minuten später geborgen werden und verstarb einige Stunden später in der Klinik an den Folgen des Beinahe-Ertrinkens. Der bislang nicht vorbestrafte Nicola G. wurde noch am Tatort festgenommen und befindet sich seit dem Folgetag in Untersuchungshaft.