Kim Wilde bricht in der Saarlandhalle in Tränen aus

Saarbrücken: Im Rahmen ihrer Greatest-Hits-Tour macht die 80er-Jahre-Ikone Kim Wilde am gestrigen Dienstagabend in der Saarlandhalle in Saarbrücken Station. Mit mehr als zwei Jahren Verspätung: Ursprünglich war die Veranstaltung der Britin für Oktober 2020 geplant. Der Corona-bedingt neue Termin ist nicht die einzige Veränderung: Aus der Congresshalle wird das Konzert in die Saarlandhalle verlegt und wer ursprünglich mal Stehplatzkarten gekauft hat, soll sich jetzt in der neuen Location setzen, denn es gibt ausschließlich Sitzplätze.

„Wenn es losgeht, erden viele sowieso aufspringen“, prognostiziert eine Platzanweiserin vor dem Konzert. Und sie behält recht. Schon nach den ersten Tönen stehen die meisten Konzertbesucher. Und nach wenigen Liedern stürmen die Menschen nach vorn, um zu feiern und zu tanzen. Dazu hat Kim Wilde jede Menge Hits mitgebracht: Gespielt werden unter anderem „Cambodia“, „View from a Bridge“, „You came“ und natürlich „Kids in America“. An den 80er-Jahre-Hits hat auch Wildes Bruder Ricky mitgeschrieben. Bei ihrer aktuellen Tournee steht er als Gitarrist mit auf der Bühne.

Und Kims Nichte Scarlett singt die Backup-Vocals „und kümmert sich um ihr Tantchen“, wie die mittlerweile 62 Jahre alte Kim bei der Vorstellung der Band lachend anmerkt. Während andere 80er-Jahre-Künstler zu Halbplayback auftreten, ist die Show in Saarbrücken tatsächlich live: mit zwei Gitarristen, einem Bassisten, einem Keyboarder sowie einem Mann am einen und einer Frau an einem zweiten Schlagzeug! Neben eigenen Songs werden auch einige Coverversionen gespielt: „If I can’t have you“ von den Bee Gees zum Beispiel, „You keep me hangin‘ on“ von den Supremes oder auch „Anyplace, anywhere, anytime“.

Das Lied hat Wilde 2003 mit Nena im Duett gesungen. In Saarbrücken versucht sie sich auch an Nenas deutschen Gesangs-Parts, und das gar nicht mal so schlecht. Gegen Ende der Show spricht Kim plötzlich ernst und emotional über ihre Konzerte: „Wir waren sehr besorgt während der Corona-Pandemie, dass die Dinge nicht mehr zurückkommen würden. Dass ihr nicht zurückkommen würdet. Dass alles nur noch eine Erinnerung bleiben würde.“

Dabei bricht sie in Tränen aus, muss sich auf den Mikrofonständer stützen. „Aber ihr seid hier und das ist großartig“, schluchzt sie. Das Publikum antwortet mit Applaus und ruft „We love you, Kim!“ Wer das Konzert verpasst hat und Kim Wilde live sehen möchte: Am Samstag macht sie Station im Capitol in Mannheim, es gibt noch Restkarten.