Kolumbianer nach Endoskop-Diebstählen mit Millionenschäden in Kliniken in Haft

Lebach: Im Zusammenhang mit einer bundesweiten Diebstahl-Serie von Endoskopiegeräten in Krankenhäusern mit Millionenschaden hat die Polizei am Mittwoch zwei Männer (30 und 42 Jahre alt) in Ludwigshafen festgenommen. Ein Ermittlungsrichter erließ gestern Haftbefehl gegen die beiden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei stehen die beiden Männer im Verdacht, unter anderem am 3. September im Krankenhaus in Lebach Endoskope im Gesamtwert von 940 000 Euro geklaut zu haben. Ob die Täter für weitere Taten verantwortlich sind, wird nun geklärt. So drangen bislang unbekannte Täter auch in der Zeit zwischen dem 5. August 19 Uhr und 7. August 7.30 Uhr in die endoskopische Abteilung der Klinik in Neunkirchen ein. Im frei zugänglichen Bereich der Station für Endoskopie brachen sie die Schlösser zu mehreren Räumen auf. Es gelang ihnen, vier so genannte Koloskope zur Darmspiegelung und zwei Geräte mit Kameraoptik zur Gallenuntersuchung zu stehlen und mit der Beute unerkannt zu entkommen. Der Gesamtwert der entwendeten Geräte lag alleine in diesem Fall in einem sechsstelligen Bereich. Bei einem weiteren Einbruch in das Kreiskrankenhaus St. Ingbert wurden in der Zeit zwischen dem 25. August 20 Uhr und dem 27. August 11.30 Uhr dann insgesamt neun hochwertige medizinische Geräte für endoskopische Eingriffe entwendet. Der Gesamtwert in diesem Fall: Mehr als 200 000 Euro. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die Täter die medizinischen Geräte im Ausland weiterverkaufen. Umfangreiche Ermittlungen der Arbeitsgemeinschaft Bandenkriminalität bei der Polizei Trier und der Staatsanwaltschaft Trier zusammen mit dem Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz, Spezialeinheiten der Polizei und dem Gemeinsamen Zentrum Luxemburg führten nun zur Festnahme der Kolumbianer. Sie hatten versucht, Endoskope aus einem Krankenhaus im rheinland-pfälzischen zu entwenden, scheiterten aber an der Sicherung. Deutschlandweit kam es dieses Jahr zu 42 Taten mit einer Schadenssumme von über zehn Millionen Euro.