Krankenhaus-Sterben im Saarland geht weiter: Lebacher Klinik macht dicht

Lebach: Das Krankenhaussterben im Saarland geht offenbar weiter. Schon in wenigen Monaten soll das Caritas-Krankenhaus in der Heeresstraße in Lebach geschlossen werden. Die rund 500 Mitarbeiter des Krankenhauses sollen bald ihren letzten Arbeitstag haben. Dabei hat das Personal jahrelang auf höhere Gehälter verzichtet, weil ihnen eine Zukunft im Lebacher Krankenhaus versprochen worden ist. Für die Patienten im Saarland bedeutet die Schließung, dass auf insgesamt zehn Stationen 208 Betten für Kranke und Verletzte wegfallen. Grund für die Entscheidung des Betreibers, das Krankenhaus zu schließen: Zum einen können die laufenden Kosten nicht mehr gedeckt werden. Und zum anderen stehen dringende Sanierungen an, die Rede ist von 32 Millionen Euro. Hohe Defizite im Brandschutz und bei der Gebäudetechnik machen einem Gutachten zufolge eine tiefgreifende Sanierung des 1976 gebauten Krankenhauses notwendig. Im Jahr 2019 hat man schon auf dem Gelände der Klinik Bäume gerodet, um einen Neubau zu errichten. Doch mit den Bauarbeiten hat man nie begonnen. Dabei wäre das Saarland bereit gewesen, die Hälfte der Kosten zu tragen. Die Entscheidung des Betreibers, der katholischen Cusanus-Trägergesellschaft in Trier, hat weitreichende Folgen: Denn das Lebacher Krankenhaus soll eigentlich gemeinsam mit den Kliniken in Hermeskeil, Losheim, Merzig und St. Wendel die stationäre Versorgung im Nordsaarland sicherstellen, nachdem am 30. November 2017 die Klinik in Wadern geschlossen worden ist. Mit dem Krankenhaus in Dillingen ist außerdem schon in der jüngsten Vergangenheit ein Krankenhaus im Landkreis Saarlouis geschlossen worden. Das von Lebach aus nächste Krankenhaus steht in Ottweiler. Doch auch dort plant man, die Pforten für immer zu schließen. Ursprünglich hatte es geheißen, dass die Klinik zum 1. Juli schließen soll. Das dementiert die Betreibergesellschaft und sagt, dass es noch kein konkretes Datum gibt.

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