Kritiker des „Saarbrooklyn“-Beitrags scheitern mit Beschwerde gegen Spiegel TV

Saarbrücken: Im Juli gab es geschockte Gesichter vor den Fernsehern im Saarland! In der Reportage-Sendung Spiegel TV auf RTL lief eines Abends ein Beitrag mit dem Titel „Saarbrooklyn: Der Randbezirk der Gesellschaft“. Und der hatte es in sich. Die Spiegel-TV-Reporter hatten sich in der saarländischen Hauptstadt umgesehen und den Ärmsten der Armen zugehört. Moderatorin Maria Gresz erklärte: „In Saarbrücken brennt es in allen Problembereichen!“ Im Beitrag selbst ging es dann auch ausschließlich um diese Problembereiche. Es gab wilde Diskussionen um den Fernsehbeitrag. Viele fanden die Reportage über Saarbrücken zu negativ und einseitig. Andere fanden gut, dass nicht immer nur wie sonst in anderen Beiträgen die schönen Ecken der Landeshauptstadt dargestellt werden – was ja ebenfalls einseitig sei. Schließlich wurde auch eine Beschwerde bei der zuständigen Landesmedienanstalt in Niedersachsen eingereicht.

Die prüfte den Fall und kam nun zu dem Ergebnis, dass der Beitrag nicht zu beanstanden ist. Spiegel TV hat nicht gegen die programmlichen Anforderungen des Rundfunkstaatsvertrags verstoßen. Auch, wenn der Beitrag harter Tobak war. Er begann auf der Folsterhöhe mit Dreckecken, Gesichtstätowierten und bekennenden NPD-Wählern. Dann ging es weiter in Burbach.

Die Arbeit der Tafel wurde vorgestellt, wo sich jeden Tag 100 Menschen mit Essen versorgen können. Die hohe Kinderarmut in Saarbrücken wurde thematisiert, die bundesweit mit eine der höchsten ist. Im Kinderhaus Malstatt berichteten Kinder von ihren Erfahrungen. Im letzten Teil des Beitrags besuchten die Reporter Drogensüchtigen und Obdachlosen.

In einem Gartenhäuschen sprachen drei Süchtige offen darüber, dass sie mit Drogen dealen, eine Frau zog sich Kokain vor laufender Kamera durch die Nase. Letzter Drehort war die Szene rund um die Johanneskirche. Ein Alkoholiker stellte seine Freunde dort vor. Ein Obdachloser setzte sich in einer der dreckigsten Ecken Saarbrückens einen Schuss.