Saarbrücken: Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich am heutigen Dienstagabend zur Corona-Konferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den übrigen Ministerpräsidenten geäußert. Er erklärt nach dem stundenlangen Verhandlungsmarathon: „Wir waren uns alle einig, dass die Infektions- und Todeszahlen weiterhin zu hoch sind, um Entwarnung zu geben. Sie sind auch trügerisch, da wir derzeit noch nicht endgültig beurteilen können, wie sich Weihnachten und Silvester auf das Infektionsgeschehen auswirken werden. Um eine dritte Welle zu verhindern, müssen wir bis mindestens Ende Januar an einem harten Lockdown festhalten. Alles andere als eine Verlängerung wäre grob fahrlässig.“
Wichtigstes Ziel für Hans: „Wir müssen einen Sieben-Tage-Inzidenzwert für Neuinfektionen von deutlich unter 50 erreichen. Deshalb werden wir die jetzt geltenden Einschränkungen bis auf weiteres beibehalten und wo erforderlich, noch verschärfen.“ Ein ernstes Problem sieht der Ministerpräsident in der Mutation des Virus, die zunächst in Großbritannien aufgetreten war und mittlerweile auch in Deutschland nachgewiesen worden ist:
„Wir dürfen keine Risiken mehr eingehen, insbesondere mit Blick auf die neue Virus-Mutation B. 1.1.7. mit ihrer erhöhten Ansteckungsgefahr. Unsere Krankenhäuser sind an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Ohne eine Verlängerung des Lockdowns bekommen wir die Lage nicht dauerhaft in den Griff. Durch die neue Mutation des Virus droht sich auch bei uns die Situation erneut zu verschärfen.“ Er verteidigt die heute beschlossenen Maßnahmen wie die 15-Kilometer-Ausgangssperre, die in Landkreisen mit einer Inzidenz über 200 greift, wenn kein triftiger Grund vorliegt:
„Tagestouristische Ausflüge gehören ausdrücklich nicht zu diesen triftigen Gründen.“ Beim Thema Impfungen verspricht Tobias Hans Verbesserungen: „Mit einer deutlichen Personalaufstockung für die Telefon-Hotline und der Einführung einer Warteliste für Impfwillige wird sich der Impfbetrieb in den kommenden Tagen beschleunigen und reibungsloser verlaufen. Zudem werden die Kliniken, die besonders viele Corona-Patienten betreuen, direkt mit den Impfstoffen beliefert, sodass sie ihr medizinisches Personal selbständig vor Ort impfen können.“