Saarbrücken: Die Bauarbeiten am Saarbrücker Ludwigsparkstadion sorgen weiter für Unmut. Nicht nur die geschätzten Baukosten sind im Laufe der Zeit immer weiter im Millionen-Rahmen explodiert. Auch die erwartete Bauzeit läuft immer weiter aus dem Ruder. Noch im September verkündete Baudezernent Heiko Lukas, dass das 1953 eröffnete Stadion im Juli 2020 spielbereit für die Saison 2020/2021 sein sollte. Seit einigen Tagen ist klar, dass dieser Termin wohl auch platzen wird. Grund sind Verzögerungen bei der Montage der Tribünendächer. Die Arbeiten dort sollten in diesem Monat losgehen, jetzt werden die Arbeiten wohl erst im Februar erfolgen können. Die Fans des 1. FCS sind sauer und befürchten, dass ihr Verein ein weiteres Jahr im Ausweichstadion in Völklingen spielen muss.
Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt hat den Ludwigspark zur Chefsache gemacht und schnellstmöglich eine Informationsveranstaltung für die Fans des 1. FC Saarbrücken angekündigt. Der OB berichtet: „Wir bereiten zurzeit einen Termin vor. Zu Beginn der kommenden Woche wollen wir die Einladung zu einer ersten Info-Veranstaltung verschicken. Weitere sollen folgen.
Ich kann die Verärgerung der Fans gut verstehen. Der 1. FC Saarbrücken und seine Anhänger wollen endlich zurück in ihre Heimat. Ich arbeite derzeit mit Hochdruck daran, dass das schnellstmöglich geschieht.“ Conradt setzt eine Deadline: „Spätestens im Laufe des kommenden Monats muss Gewissheit für den FCS herrschen.“
Bei einem Besuch auf dem Gelände Anfang Oktober machte er sich ein Bild der Lage: „Bei meinem ersten Besuch auf der Baustelle haben gerade mal zwei Männer gearbeitet, Bauabläufe waren nicht aufeinander abgestimmt. Und der Bauzeitenplan war vom Februar und damit veraltet.“
Inzwischen läuft die Baustelle wieder im vollen Betrieb. Conradt: „Es arbeiten wieder zehn Firmen mit 50 Leuten im Ludwigsparkstadion. Ein neuer Bauzeitenplan wird zurzeit auf der Basis der aktuellen Situation erstellt.“