Saarbrücken: Furchtbare Entdeckung heute Abend im Stadtteil Dudweiler. Dort wird im Kreuzungsbereich Am Neuhauser Weg und Camphauser Straße ein 34 Jahre alter Mann syrischer Herkunft aus St. Ingbert in seinem silbernen Ford Focus sitzend aufgefunden. Er ist durch Messerstiche schwer verletzt. Passanten ziehen dem Mann seine Jacke aus und versorgen ihn, bis Rettungswagen und Notarzt eintreffen. Er wird in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, dort notoperiert. Der Kriminaldauerdienst in Saarbrücken sowie das Dezernat Straftaten gegen das Leben des Landespolizeipräsidiums nehmen die Ermittlungen auf. Ein Behördensprecher: „Derzeit kann ein Gewaltverbrechen nicht ausgeschlossen werden.“
Ob es einen Tatverdächtigen gibt, ob er noch frei herumläuft oder festgenommen worden ist – dazu schweigt die Polizei derzeit noch. Der Behördensprecher: „Wir sind noch mitten in den Ermittlungen. Weitere Auskünfte können aus ermittlungstaktischen Gründen nicht erteilt werden.“ Vor Ort sichern Beamte DNA-Spuren am Fahrzeug, fotografieren vor allem den Frontbereich. Aus dem Innenraum werden mehrere Gegenstände sichergestellt und in braune Tüten verpackt. Dann bringt ein Abschleppunternehmen den Kombi in eine Halle des Landespolizeipräsidiums.
Experten der Spurensicherung sollen sich dort das Auto genauer ansehen. Die Freiwillige Feuerwehr Dudweiler leuchtet die Einsatzstelle weiträumig aus. Der Kreuzungsbereich ist derzeit voll gesperrt. Autos werden von Polizei und Feuerwehr umgeleitet, auch der Busverkehr ist betroffen. Wie lange die Situation vor Ort noch andauern wird, ist unklar.
Ebenfalls unklar ist, ob die Tat etwas mit einer zurückliegenden Kindesentführung zu tun hat. Am Fundort des verletzten Mannes hatte im Jahr 2011 ein damaliger Hausbewohner seine 18 Monate alte Tochter nicht wie vereinbart zu seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau zurückgebracht. Er floh 14 Tage lang und drohte mit dem Tod des Kindes, bis ihn Spezialkräfte in Nordrhein-Westfalen überwältigten.