Mann droht mit Explosion: Mehrere Wohnhäuser stundenlang evakuiert

Saarbrücken: Stundenlanger Einsatz für Polizei und Feuerwehr am gestrigen Sonntag in Saarbrücken. Am Nachmittag gegen 15.20 Uhr meldet sich ein Mann aus einem Wohnhaus in einem Seitenstich der Sulzbachtalstraße im Stadtteil Dudweiler. Er droht, das Gebäude in der kleinen Sackgasse in die Luft zu jagen! Anwohnern zufolge soll der Mann mehrere Gasflaschen im Haus haben. Die Polizei nimmt die Androhung sehr ernst und leitet einen Großeinsatz ein.

Die Straße wird abgesperrt, die Anwohner der benachbarten Häuser müssen ihre Wohnungen verlassen. Nachdem sie längere Zeit in der Kälte ausharren müssen, wird den Menschen später ein Linienbus der Saarbahn zur Verfügung gestellt. Dort können sind sie vor dem strömenden Regen geschützt, können sich aufwärmen und werden vor der Polizei befragt. Weil zu befürchten steht, dass es zu einem Brand oder einer Explosion kommen könnte, wird auch die Feuerwehr alarmiert.

Die Helfer postieren sich in der Straße Am Engelwirtsberg, von wo aus es eine direkte Verbindung zum betroffenen Wohnhaus gibt. Dort bauen die Helfer eine Wasserversorgung auf und warten ab. Weitere Einsatzkräfte warten in der Nähe. Auch der Rettungsdienst steht mit einem Rettungswagen, dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter in der Nähe an einem Corona-Testzentrum bereit, um im Falle von Verletzten schnell Hilfe leisten zu können.

Gegen 19.30 Uhr trifft schließlich das Spezialeinsatzkommando der Polizei ein. Die schwer bewaffneten Elitebeamten rüsten sich aus und gehen an dem Wohnhaus in Position. Zeitgleich mit dem SEK rückt auch die Verhandlungsgruppe der Polizei aus. Sie nimmt Kontakt mit dem Mann in der Wohnung auf und versucht, ihn zur Aufgabe zu bewegen. Die Verhandlungen ziehen sich lange hin, zeigen aber letztlich Erfolg:

Gegen 22 Uhr gibt der Mann auf und lässt sich widerstandslos festnehmen. Explosivstoffe im angedrohten Umfang werden bei einer Durchsuchung des Gebäudes nicht aufgefunden, alle Nachbarn dürfen zurück in ihre Wohnungen. Der Mann wird im Rettungswagen in eine psychiatrische Einrichtung verbracht, wo ihm nun professionell geholfen werden kann.