Illingen: Großeinsatz für die Polizei am heutigen Freitagmorgen in der Gemeinde Illingen. Gegen 4.45 Uhr meldet sich ein zunächst unbekannter Mann mehrfach über Notruf bei der Führungs- und Lagezentrale der Polizei in Saarbrücken und teilt mit, dass er heute Polizisten erschießen wird. Behördensprecher Stephan Laßotta: „Das ist kein Spaß, so etwas nehmen wir sehr ernst.“ Sofort eingeleitete Ermittlungen ergeben, dass es sich bei dem Anrufer um einen 25 Jahre alten Mann aus Illingen handelt.
Laßotta weiter: „Der Mann ist uns aus der Vergangenheit bereits von zwei Vorfällen bekannt.“ Im Jahr 2019 soll er schon einmal in Richtung von Polizeibeamten geschossen haben! Verletzt wurde aber niemand, zudem konnte damals nicht geklärt werden, ob es sich um eine scharfe Waffe oder eine Schreckschusspistole handelte. Im selben Jahr soll der Mann auch seine Lebensgefährtin mit dem Tode bedroht haben.
Aufgrund dieser Vorgeschichte geht die Polizei heute Morgen besonders vorsichtig in den Einsatz. Der Bereich um die Wohnung des 25-Jährigen wird abgeriegelt, Elitebeamte des Spezialeinsatzkommandos machen sich bereit zum Zugriff. Polizeisprecher Laßotta: „Als der Mann unsere Einsatzkräfte erblickte, meldete er sich erneut über Notruf und wiederholte seine Drohungen.“
Gegen 7.30 Uhr stürmt das SEK dann die Wohnung, kann den Mann widerstandslos festnehmen. Derzeit befindet er sich im Polizeigewahrsam, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Geprüft werden soll nun, ob der Illinger möglicherweise aufgrund psychischer Probleme eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt und in eine geschlossene Einrichtung verbracht werden kann.
Die Wohnung des Mannes wird noch durchsucht. Ob er in seinen vier Wänden tatsächlich über eine Waffe verfügt, ist noch unklar. Die Sperrungen sind mittlerweile aufgehoben, die Ortsdurchfahrt von Illingen ist wieder frei passierbar.