Mann in psychischem Ausnahmezustand sorgt für Großeinsatz

Illingen: Schlaflose Nacht in der Jungwaldstraße. Dort droht ein 47 Jahre alter Mann im psychischen Ausnahmezustand nach einem Familienstreit, sich in seinem Haus etwas anzutun. Möglicherweise soll dabei ein Messer eine Rolle spielen. Die Drohungen des Mannes lösen einen Großeinsatz aus, der bis in die frühen Morgenstunden andauern wird. Die Polizei bildet im Landespolizeipräsidium in Saarbrücken eine so genannte Besondere Aufbauorganisation mit dem Codenamen „Welsch“. Der Name leitet sich ab vom Ortsteil Welschbach, in dem sich das Haus des Mannes befindet. Einsatzkräfte von mehreren Polizeiinspektionen aus dem Saarland fahren nach Illingen, nähern sich mit Schutzschilden geschützt dem Wohnanwesen. Streifenwagen riegeln die Jungwaldstraße in beide Richtungen ab.

Dann rückt das Spezialeinsatzkommando aus Saarbrücken an, weil der Mann einen gefährliche Gegenstände bei sich haben könnte. Außerdem erscheinen die Diensthundestaffel und Verhandlungsexperten der Polizei. Die Beamten der Verhandlungsgruppe sind besonders dazu ausgebildet, mit Menschen im psychischen Ausnahmezustand zu sprechen, ihnen mögliche Wege aus ihrer Krise aufzuzeigen und sie dazu zu bewegen, sich der Polizei zu stellen. Die Verhandler versuchen vergeblich, telefonisch mit dem Mann im Gebäude Kontakt aufzunehmen.

Schließlich wird gegen 3.30 Uhr entschieden, das Gebäude zu stürmen, doch der Mann ist nicht da. Auch in ein Nachbaranwesen, in dem sich Verwandte des Gesuchten aufhalten, stürmen die Elitebeamten vom SEK, wieder treffen sie die Zielperson nicht an. Die Verwandten des Mannes werden anschließend von der Polizei und dem Rettungsdienst vor Ort betreut. Gegen 4.30 Uhr wird die Besondere Aufbauorganisation aufgelöst.

Nach Polizeiangaben muss der Mann das Haus zwischen der Alarmierung und dem Eintreffen der ersten Beamten verlassen haben. Nun wird nach ihm im Umfeld gesucht. Die Polizei geht nicht davon aus, dass der Mann für Fremde gefährlich ist.