Neunkirchen: Unruhige Nacht für die Bewohner im kleinen Neunkircher Stadtteil Furpach. Gegen 2.45 Uhr werden die Menschen dort abrupt auf dem Schlaf gerissen: Es gibt eine gewaltige Detonation, die noch weit über die Ortsgrenzen hinaus zu hören ist. Zahlreiche Menschen wählen den Notruf, bis zu 15 Hilfeersuchen gehen gleichzeitig bei Polizei und Rettungsleitstelle ein. Schnell steht fest: Die Explosion hat sich in der Filiale der Sparkasse Neunkirchen ereignet. Dort löst auch die Alarmanlage aus.
Die Bank betreibt in der Ludwigsthaler Straße an der Ecke zum Geißenbrünnchen ein Ladenlokal in einem frei stehenden kleinen Gebäude. Polizei und Freiwillige Feuerwehr eilen zur angegebenen Örtlichkeit. Die Wucht der Detonation hat Fensterfronten und Türen aus den Angeln gerissen, im Inneren der Bankfiliale alles zerstört. Trümmerteile sind teilweise bis auf die Straße geschleudert worden. Direkte Augenzeugen berichten von einem Feuerball.
Ein Brandgeschehen kann die Feuerwehr aber nicht feststellen. Ebenso gibt es glücklicherweise keine Verletzten zu beklagen, weil zum Zeitpunkt der Explosion keine Passanten rings um das Gebäude unterwegs sind. Sofort ist klar: Es handelt sich um eine gezielte Sprengung der Geldautomaten. Die Täter sind beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte längst verschwunden. Vom Tatort bis zur Anschlussstelle Kohlhof an der A 8 sind es keine zwei Kilometer. Über das Fluchtfahrzeug liegen noch keine Erkenntnisse vor. Ebenso ist unklar, ob die Täter Beute gemacht haben. Der Tatort in der Ludwigsthaler Straße ist derzeit weiträumig abgesperrt.
Sprengstoff-Experten der Polizei müssen klären, ob sich möglicherweise noch explosives Material im Gebäude befindet, das nicht gezündet worden ist. Die Spurensicherung untersucht die Trümmer. Insbesondere interessieren sich die Tatort-Experten für mögliche DNA-Spuren, beispielsweise von Haaren, und Fingerabdrücke am Automaten, Geldkassetten oder zurückgelassenen Tatwerkzeugen.