Mehr Tötungsdelikte und Sexualstraftaten im vergangenen Jahr im Saarland registriert

Saarbrücken: Die Zahl der registrierten Straftaten im Saarland ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Ein Grund sind die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Maßnahmen. Sie haben mit zu einem deutlichen Rückgang aller Straftaten von 14,3 Prozent beigetragen. Insgesamt hat die Polizei im Jahr 2021 im Saarland 58.651 Straftaten registriert. Im Jahr 2020 waren es noch 68.400, im Jahr 2019 sogar 74.720 Straftaten.

Gleichzeitig hat sich die Aufklärungsquote um 1,5 Prozent verbessert auf insgesamt 59,3 Prozent. Fast zwei Drittel aller Straftaten kann die Polizei also aufklären. Damit liegt die Aufklärungsquote erstmals seit fünf Jahren über dem Bundesdurchschnitt. Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, liegt im Saarland ebenfalls erstmals seit fünf Jahren unter dem Bundesdurchschnitt. Gestiegen ist im Saarland die Zahl der gewaltsam ums Leben gekommenen Menschen:

Es hat im Jahr 2020 insgesamt 20 Fälle von Mord, Totschlag, fahrlässiger Tötung oder Körperverletzung mit Todesfolge gegeben, das sind 5 Tote mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wie etwa Vergewaltigungen ist die Zahl der Fälle angestiegen: Im vergangenen Jahr wurden 996 Taten registriert, im Jahr davor waren es 113 Fälle weniger. Das entspricht einer Zunahme von 12 Prozent bei den Sexualdelikten.

Einen Zuwachs gibt es in diesem Bereich laut Polizei vor allem bei Kinderpornos, was mit mehr Meldungen der US-Behörden an die deutschen Kollegen zusammenhängt. Bei den sogenannten Rohheitsdelikten wie Körperverletzungen gibt es einen Rückgang um 5,2 Prozent auf 10.106 Delikte. Sowohl die Schließung von Gaststätten und Diskotheken in den Innenstädten als auch ausgefallene Angebote wie die Kirmes, Fußballgroßveranstaltungen und Straßenfeste wegen Corona sind dafür verantwortlich. Bei häuslicher Gewalt sind die Zahlen ebenfalls rückläufig:

Es sind 2.566 Fälle gemeldet worden, 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Allerdings gibt es in diesem Bereich immer eine hohe Dunkelziffer. Die Zahl rechtsradikal motivierter Straftaten ist um 15,8 Prozent auf 224 Delikte gesunken, die der antisemitischen Taten um 90 Prozent auf 38 gestiegen. In 432 Fällen gab es Widerstand gegen die Staatsgewalt oder auch Angriffe auf Einsatzkräfte, da macht die Kriminalstatistik leider keinen Unterschied. Die Zahl entspricht einer Zunahme von 5,6 Prozent.