Mit scharfer Waffe: Gewalttäter schießt auf Polizisten

Neunkirchen: In der Nacht zum heutigen Freitag wird die Polizei in Neunkirchen gegen ein Uhr zu einem Streit zwischen einem Mann und seiner Freundin gerufen. Als die ersten Polizeibeamten vor Ort an dem Wohnhaus in der Wellesweilerstraße eintreffen, ist der Mann jedoch verschwunden. Eine gute Stunde später geht dann erneut eine Meldung ein, dass der Mann nun wieder vor der Wohnungstüre steht und versucht, gewaltsam in die Wohnung einzudringen. Als die Polizei kurze Zeit später eintreffen, ist der Mann jedoch abermals verschwunden. Das Wohnhaus wird daraufhin durchsucht. Als dabei ein 28-jähriger Polizeibeamter über eine Leiter auf den Dachboden des Hauses steigen will, trifft er dort auf den 38-jährigen Gesuchten. Der Mann zieht sofort eine Waffe, weshalb sich der Polizeikommissar mit einem Sprung von der Leiter in Sicherheit bringt. Der polizeibekannte Mann schießt nun in Richtung Einsatzkräfte, die am Fuße der Leiter stehen.

Die Polizisten ziehen sich geistesgegenwärtig kurzzeitig zurück, der Schütze ergreift die Flucht. Sofort wird eine Fahndung nach dem Flüchtigen eingeleitet, an der sich auch Beamte der Polizeiinspektionen St. Ingbert, Homburg sowie der Bundespolizeiinspektion Bexbach beteiligen. Im Rahmen der Fahndung kann der wegen Gewaltdelikten bekannte Neunkircher kurze Zeit später entdeckt und festgenommen werden.

Dabei leistet er heftige Gegenwehr. Bei seiner Festnahme hat der offensichtlich alkoholisierte und unter dem Einfluss von Drogen stehende Mann die Waffe bei sich, mit der er zuvor auf die Polizei geschossen hat. Es handelt sich um eine geladene, scharfe Pistole. Ein Treffer aus der Waffe hätte für die Polizisten tödlich enden können. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung finden Einsatzkräfte später neben einer Machete auch geringe Mengen an Betäubungsmitteln.

Keiner der beteiligten Beamten wird verletzt. Fünf Polizisten im Alter von 23 bis 43 Jahren, die bei dem Einsatz dem Tod ins Auge schauten, müssen anschließend jedoch psychologisch betreut werden. Wegen versuchten Totschlags sitzt der 38-Jährige jetzt in Untersuchungshaft auf  der Saarbrücker Lerchesflur.