Neunkirchen: Nach der Brandstiftung in einem Wohnhaus in der Neunkircher Marienstraße am Mittwoch sitzt der 30 Jahre alte mutmaßliche Brandstifter seit gestern in Untersuchungshaft. Ein Richter am Amtsgericht Neunkirchen erlässt gestern Nachmittag Haftbefehl gegen den Mann, der noch am Tatort von der Polizei festgenommen wurde. Darin geht der Richter nicht nur von schwerer Brandstiftung aus, sondern sogar von versuchtem Mord. Dazu bedarf es gewisser Mordmerkmale, etwa, dass die Tat mit gemeingefährlichen Mitteln begangen wurde, die der Täter nicht mehr kontrollieren kann. Die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen musste acht Menschen aus dem brennenden Mehrfamilienhaus retten. Und wären die Helfer etwas später gekommen oder hätte ein Passant die verdächtige Rauchentwicklung aus einem Kellerfenster nicht bemerkt, hätte der Brand tödlich für die Bewohner enden können. Um 16.15 Uhr löste die Leitstelle Alarm für die Löschbezirke Neunkirchen-Innenstadt und Wiebelskirchen aus. Während ein Teil der Helfer zur Brandbekämpfung in den Keller vorging, suchten zwei Trupps das Haus ab, um die Menschen aus verschiedenen Wohnungen des Gebäudes zu retten. Sie hatten alle den Brand noch nicht bemerkt. Es gelang den Helfern, das noch kleine Feuer im Keller erfolgreich zu bekämpfen. Dort brannte an mehreren Stellen Unrat, unter anderem direkt neben einem Heizöltank. Aus Sicherheitsgründen mussten alle acht geretteten Bewohner in anderen Unterkünften untergebracht werden. Ein Teil der Geretteten kam bei Verwandten oder Bekannten unter, für die übrigen Betroffenen organisierte die Stadtverwaltung schnell und unbürokratisch Übernachtungsmöglichkeiten im Robinsondorf und einen Bus der NVG, der sie dort hinbrachte. Durch die frühe Entdeckung entstand bei dem Brand lediglich Sachschaden. In der JVA wartet der Verdächtige nun auf seinen Prozess.